Lokalsport

Ohne Rücksicht auf Verluste

Knights gehen optimistisch in den Doppelspieltag gegen Chemnitz und Jena

Die Kirchheimer Ritter stehen in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A vor einem besonderen Wochenende. Auf den Heimspielauftakt am Freitagabend gegen Chemnitz (20 Uhr) folgt keine 48 Stunden später das Auswärts-Duell mit Aufstiegsfavorit Jena. Trainer Michael Mai verfolgt einen klaren Fahrplan.

Klare Ansage: Kirchheims Trainer Michael Mai will im ersten Heimspiel morgen gegen Chemnitz dem Gegner das Knights-Spiel aufzwin
Klare Ansage: Kirchheims Trainer Michael Mai will im ersten Heimspiel morgen gegen Chemnitz dem Gegner das Knights-Spiel aufzwingen. Nach Jena am Sonntag fährt das Team seinen Worten nach ohne Druck. Foto: Joisten

Kirchheim. Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen vor dem ersten Pro A-Heimspiel der Kirchheim Knights gegen Chemnitz kaum sein. Während die Teckstädter mit einem fulminanten 85:59-Auswärtssieg bei Aufsteiger Rhöndorf in die Zweitliga-Saison 2015/16 starteten, unterlag Chemnitz beim Top-Team aus Jena deutlich mit 55:85. Während sich die Knights mit einem zweiten Sieg früh in der Tabellenspitze festsetzen und sich Selbstvertrauen für den Auftritt in Jena holen wollen, gilt es für Chemnitz, einen kapitalen Fehlstart zu vermeiden.

Knights-Trainer Michael Mai erwartet für den ersten Auftritt der „neuen“ Knights in der Sporthalle Stadtmitte einen entsprechend harten Kampf: „Unser Fokus liegt bis Freitagabend nur auf Chemnitz. Das ist unser großes Spiel der Woche, unsere Hauptaufgabe. Wir werden gegen diesen unangenehmen Gegner ohne Rücksicht auf Verluste alles in die Waagschale werfen, denn für uns zählt einmal mehr nur der Sieg. Chemnitz wird tunlichst vermeiden wollen, mit zwei Niederlagen in die Saison zu starten. Sie verfügen über enorm gute Spieler und werden uns das Leben mächtig schwer machen.“

Der hohen Niederlage des kommenden Gegners in Jena widmet Mai keine große Beachtung. Wie auch beim Saisonauftakt in Rhöndorf hat der US-Coach die Widersacher der Ritter zwar genau studiert, möchte dem Spiel allerdings selber den Stempel aufdrücken: „Wir spielen zu Hause und werden uns auf keinen Fall anpassen. Wir wollen aktiv sein und Chemnitz mit Knights-Basketball vor große Probleme stellen. Das bedeutet für uns harte und konzentrierte Verteidigung, schnelles Umschaltspiel und clevere Systemoffensive.“

Um den zweiten Knights-Sieg der Saison zu vereiteln, baut Chemnitz vor allem auf das starke Trio Virgil Matthews, Martin Seiferth und Ronald Buss. Der starke Allround-Guard sowie die beiden Big Men überzeugten schon bei der deutlichen Pleite in Jena, sollten in Kirchheim daher unter verstärkter Beobachtung stehen. Auch vor Distanz-Schütze Stacy Wilson warnt Mai eindringlich.

Personaltechnisch kann der Trainer der Knights nahezu aus dem Vollen schöpfen. Während Dennis Tinnon allerdings weiter mit einem Bänderriss im Ellbogen pausieren muss, schweben über dem Einsatz von Jordan Wild nach seiner Handverletzung im Testspielfinale gegen Ludwigsburg wieder einige Fragezeichen. Einmal mehr bauen die Knights daher auf Neuzugang Keith Rendleman, der bei seinem Debüt in Rhöndorf umgehend als Topscorer und -rebounder glänzte.

„Wir haben in dieser Woche gut trainiert. Unser neuer Forward Keith Rendleman integriert sich immer besser und wird für uns sowohl in Angriff als auch Verteidigung eine gewichtige Rolle in dieser Saison spielen können. Insgesamt bin ich mit unserer Entwicklung absolut zufrieden und äußerst zuversichtlich für die Partie am Freitag. Wir scheinen bei der Athletik und im Rebound Vorteile zu haben, die wir für uns ausnutzen müssen“, blickt Mai optimistisch voraus.

Für das Duell mit „Powerhouse“ Jena nur knapp zwei Tage später will Mai keine Prognose abgeben. Auf dem Papier seien die Vorzeichen allerdings klar. „Für jeden Fachmann sind Jena und Vechta in dieser Liga die großen Favoriten. Wir spielen die zweite Partie eines Doppelspieltags auswärts bei einem Titelanwärter und haben also absolut nichts zu verlieren. Wir können ohne Druck aufspielen und uns beweisen. Mit einem Sieg gegen Chemnitz im Rücken könnten wir dort eine Menge Spaß haben.“