Lokalsport

Ole! Ein Spanier drillt Kirchheims Italiener

Fußball Der Dettinger Isidro Garcia wird als Trainer Nachfolger von Michael Forzano beim AC Catania.

Kirchheim. Italiener haben Spanien in schlechter Erinnerung, seit ihnen die 0:3-Schlappe in der Qualifikation gegen die Iberer zum ersten Mal seit 60 Jahren die Teilnahme an einer WM gekostet hat. Wenigstens beim AC Catania Kirchheim will ein Spanier dafür sorgen, dass die Stimmung wieder besser wird. Isidro Garcia (52) wird neuer Trainer der Azzurri und damit Nachfolger von Michel Forzano, der in der kommenden Saison den VfL Kirchheim übernimmt.

Garcia ist kein Unbekannter bei den Catanesen. „Ich habe dort vor zwei Jahrzehnten selber schon gekickt, als die Mannschaft noch in der Bezirksliga spielte“, freut sich der Dettinger mit spanischem Pass auf die neue Aufgabe. Zuletzt hat er die B-Jugend des TSV Weilheim in der Verbandsstaffel trainiert, dann ein Jahr Pause gemacht. Er setzt auf Angriffsfußball.

Am 8. Juli ist Trainingsauftakt auf dem Kunstrasenplatz hinter dem VfL-Stadion. Doch Garcia ist schon jetzt gemeinsam mit Maurizio Latte, mit dem er vor 19 Jahren spielte, voll im Einsatz. Es gilt, neue Spieler zu finden. Den Kader zu erneuern, der am Ende der Saison ausgedünnt sein wird. Forzano nimmt Benjamin Sigel und Jonathan Willig mit zum VfL. Sturmjuwel Carmelo Trumino zieht es gleich zwei Klassen höher in die Landes-, im Aufstiegsfall sogar in die Verbandsliga zum FC Heiningen, bei dem bekanntlich auch die Weilheimer Mike Tausch, Lennart Zaglauer und Samuel Lopes Silva landen werden.

Einiges hängt davon ab, in welcher Liga der AC in der nächsten Saison an den Start gehen wird. Noch lebt die Chance auf einen der beiden vorderen Plätze. In den letzten beiden Heimspielen gegen Grafenberg und Dettingen haben sie es möglicherweise selbst in der Hand, direkt oder über die Relegation aufzusteigen. Voraussetzung wäre ein Sieg beim abstiegsbedrohten TSV Jesingen.

„Unsere Chancen stehen 50:50. Wir stehen weniger unter Zugzwang als die anderen“, meint Trainer Michel Forzano. Der AC-Vorsitzende Christian Köhler bemüht sich indes, die Rahmenbedingungen zu verbessern. Musste Forzano bisher ohne Assistent auskommen, bekommt Garcia einen Co-Trainer und einen Torwarttrainer an die Hand. Beide sind noch nicht benannt. Die Pläne für eine Junioren- oder zweite Mannschaft als Unterbau wurden wegen Spielermangels vorerst ad acta gelegt. Dafür wird wahrscheinlich eine Alt-Herren-Mannschaft ins Leben gerufen, die sich jedoch nicht an einem regelmäßigen Spielbetrieb beteiligen will.

Seine Heimspiele trägt der ACC bis auf Weiteres auf dem alten Kunstrasenplatz aus. Ende Oktober soll der neue Kunstrasen oberhalb des Stadions bespielbar sein, und alle hoffen dann auf eine stimmige Kombi von italienischen Spielern mit einem spanischen Trainer.Klaus Schlütter