Lokalsport
Olympia: Jannik Steimle trägt Nicht-Nominierung mit Fassung

Radsport Dass er nicht für das olympische Straßenrennen in Tokio vorgesehen ist, kommt für den Weilheimer Jannik Steimle wenig überraschend. Von Bernd Köble

Weilheim. Die Kandidaten für Mountainbike und Bahn standen schon fest, gestern hat der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) seine nominierten Athleten fürs olympische Straßenrennen am 24. Juli in Tokio vorgestellt. Einer, der unter den zehn Kandidaten auf der Longlist stand, ist nicht dabei: Für Jannik Steimle kommt diese Nachricht nicht überraschend: „Ganz im Gegenteil,“ sagt er. „Ich war eher überrascht, dass ich nach meiner langen Verletzungspause überhaupt auf der Liste stand.“
Einen ernsthaften Gedanken hat er in den vergangenen Wochen deshalb nie an Tokio verschwendet. Für ihn heißt es jetzt, den letzten Rest an Trainingsrückstand aufzuholen und sich in der zweiten Saisonhälfte zurückzumelden. Drei Rennen hat er seit seiner Rückkehr Mitte Mai bestritten. Bei der Andalusien-Rundfahrt, der Tour de Suisse und den Deutschen Meisterschaften am vergangenen Sonntag in Stuttgart, wo er Siebter wurde, lief es schon vielversprechend. „In der zweiten Saisonhälfte warten noch viele Highlights,“ sagt der Weilheimer.
Welche genau das sein werden, ist ein Geheimnis, das in den kommenden Tagen in den Bergen der Lombardei gelüftet wird. Ab Montag ist der Mannschaftsteil von Deceuninck Quick Step, der heute nicht bei der Tour de France am Start steht, im Höhentrainingslager in Livigno. Dort steht auch das Rennprogramm für Sommer und Herbst auf der Tagesordnung.
Ein Highlight, bei dem erneut der BDR ein Wort mitreden wird, ist die WM im September in Belgien, der radsportverrückten Heimat seines Teams. „Wer weiß, was dort los sein wird, der fiebert darauf hin,“ sagt Steimle. „Als Quick-Step-Fahrer für Deutschland hier am Start zu stehen, wäre natürlich ein Traum.“