Lokalsport

Optimismus in Neidlingen

Fußball-Kreisliga A: TVN winkt Anschluss an Spitzengruppe – Strauchelt VfL erneut?

Ein Aufsteiger auf dem aufsteigenden Ast: Zur Situation des Kreisliga-A-Neulings TV Neidlingen lassen sich nicht nur Wortspiele basteln, sondern auch bemerkenswerte Prognosen: Gewinnt der TVN am Sonntag gegen den Tabellenzweiten SV Nabern, ist ein Andocken an die Spitzengruppe denkbar. Dort winkt gleich vier Teams der Sprung auf Platz eins.

Augen zu und durch: Der TV Neidlingen um Kapitän Patrick Class (re./hier im Duell mit VfL-Stürmer Antonino Singh) rechnet sich g
Augen zu und durch: Der TV Neidlingen um Kapitän Patrick Class (re./hier im Duell mit VfL-Stürmer Antonino Singh) rechnet sich gegen den Tabellenzweiten aus Nabern etwas aus. Foto: Deniz Calagan

Neidlingen. Patrick Kölle steckt voller Tatendrang. Nabern? „Machbar“, sagt der Spielertrainer des Tabellensechsten aus Neidlingen ganz trocken vor dem sonntäglichen Duell gegen das Team vom Oberen Wasen. Den Optimismus zieht der Ex-Boller aus den bisherigen Auftritten seiner Mannschaft. „Wir haben daheim in dieser Saison noch keine Partie verloren“, weiß Kölle, der nach eigenem Bekunden fast aus dem kompletten Kader schöpfen kann. „Ein Grund für unseren guten Start in die Saison ist sicherlich, dass wir bislang wenig Verletzungsprobleme haben“, zeigt sich der Torjäger über die aktuelle Situation dankbar. Ein Punkt soll es gegen die leicht favorisierten Naberner mindestens sein.

Beim noch remisfreien Gegner sind Unentschieden allerdings bislang kein Thema. Die 0:1-Niederlage am vergangenen Sonntag in Bempflingen war dabei die Spaßbremse beim möglichen Sturm auf Tabellenplatz eins. Zwar attestierte TVB-Sprecher Vladimir Plesa den Naberner Fußballern eine „giftige Einstellung“, trauerte zeitgleich jedoch „vielen vergebenen Chancen“ des TVB nach.

Spitzenreiter VfL Kirchheim ist außer Tritt. Nur zwei von neun möglichen Zählern holte der Bezirksliga-Absteiger aus den vergangenen drei Spielen. Der einst stolze Vorsprung ist bis auf zwei Zähler zusammengeschmolzen. Gegen den TSV Grafenberg fordert VfL-Spielertrainer Markus Schweizer ein Ende des Negativtrends. Wenn Schiedsrichter Talih Ilbaz übermorgen an der Jesinger Allee das Match anpfeift, dürften dem Publikum unterhaltsame, für die Kirchheimer richtungsweisende Minuten bevorstehen. Floppt der VfL gegen den Tabellenzehnten Grafenberg, ist der Verlust der Spitze wahrscheinlich.

Mit dem SV Nabern, TSV Altdorf und dem FV 09 Nürtingen II (alle 21 Punkte) stehen gleich drei Kandidaten in den Startlöchern. Unter günstigsten Konstellationen ist sogar ein Sprung der SF Dettingen auf Platz eins möglich. Die Sportfreunde fordern auf dem heimischen Sportgelände Nabern-Bezwinger Bempflingen heraus. Drei Siege in Folge haben das Team von Heiko Blumauer in eine gute Ausgangsposition gebracht.

Von Siegesserien kann Jesingens Trainer Klaus Müller aktuell nur träumen. „Uns fehlt die Konstanz in dieser Saison“, bemängelt der Coach, der nach dem überzeugenden 4:1 gegen den TSV Grafenberg im Anschluss die 3:5-Pleite in Holzmaden miterleben musste. „Das Auf und Ab ist sicherlich auch den Verletzungsproblemen geschuldet“, erläutert Müller, der jedoch dieses Argument nicht ausschließlich als Grund für die hinter den Erwartungen liegende Punkteausbeute zählen lassen will. „Die Einstellung mancher Akteure könnte noch einen Tick besser sein“, klagt der Coach vor dem Spiel gegen den TV Unterlenningen.

Der Gegner leidet ebenfalls unter Personalnot. „Wir können die vielen Ausfälle nicht kompensieren“, betont TVU-Abteilungsleiter Marc Schmohl. Die Spätschicht am kommenden Spieltag bestreiten der Tabellenvorletzte FC Frickenhausen II und der TSV Holzmaden. Das Kunstrasenmatch, dessen Schlussphase unter Flutlicht über die Bühne gehen wird, beginnt erst um 16.30 Uhr. „Frickenhausen ist zwar Tabellenvorletzter, sie haben aber am vergangenen Sonntag bei der knappen 0:1-Niederlage eine durchaus ordentliche Leistung gezeigt“, warnt TSVH-Trainer Jürgen Fritsch sein Team vor dem vermeintlich leichten Auftritt. Für den neuen FCF-II-Trainer Antonio Portale wird es die Heimpremiere. Vorgänger Abdurrahman Kayikci („zuletzt waren nur noch wenige Spieler im Training“) hatte aus der unbefriedigenden Situation per Rücktritt die Konsequenzen gezogen. „Logisch, dass wir auf Sieg spielen“, sagt Fritsch, „aber wir müssen aufpassen.“

Der Traum vom ersten Saisonsieg wird bei der TG Kirchheim weiter geträumt. Dass jener ausgerechnet beim Spitzenreiter-Verfolger TSV Altdorf gelingt, ist unwahrscheinlich – was nicht heißt, dass es nicht möglich ist. TG-Trainer Costa Giacobbe, so ist zu hören, lässt sich trotz der Pleitenserie (neun Niederlagen in zehn Speilen) nicht entmutigen.