Lokalsport

Paukenschlag bei den Knights: Michael Mai verlässt Kirchheim

Basketball Nach drei Jahren als Trainer der Knights kehrt der 42-jährige Amerikaner den Zweitliga-Basketballern überraschend den Rücken. Von Peter Eidemüller

Wo geht‘s hin? So ratlos wie er hier wirkt, hinterlässt Michael Mai mit seinem Abschied Fans, Spieler und Funktionäre der Knight
Wo geht‘s hin? So ratlos wie er hier wirkt, hinterlässt Michael Mai mit seinem Abschied Fans, Spieler und Funktionäre der Knights. Foto: Genio Silviani

Aufhören, wenn‘s am schönsten ist - sollte Michael Mai mit deutschen Lebensweisheiten vertraut sein, der Amerikaner hätte für seinen Abschied nach dem Erreichen der Play-off-Halbfinals im April sicherlich keinen besseren Zeitpunkt wählen können. Überraschend und unvermutet ist das „Goodbye“ des 42-Jährigen aber trotzdem. Vor allem für die Knights-Verantwortlichen. „Wir bedauern Mikes Entscheidung sehr“, sagt Bettina Schmauder, die künftig gemeinsam mit Christoph Schmidt die Geschäfte bei den Knights führt und als eine ihrer ersten Amtshandlungen den bis 2018 laufenden Vertrag Mais auf dessen Bitte hin auflösen musste.

Schmauder, Schmidt und die Knights stehen damit doppelt unter Druck. Bis Ende des Monats müssen die Kirchheimer bereits den von der Liga geforderten Jugendkoordinator vorweisen. Nun steht auch noch die Verpflichtung eines neuen Trainers auf der To-do-Liste. „Wir beginnen gerade erst damit, den Markt zu sondieren“, sagt Christoph Schmidt, der sich jedoch keinen zeitlichen Rahmen bei der Suche setzen will. „Mit Andreas Kronhardt, Tim Koch, Brian Wenzel und Justin Hedley haben wir eine gute Spieler-Basis und wollen dem neuen Trainer möglichst viele Gestaltungsmöglichkeiten bei der Kaderzusammensetzung geben.“

Die Frage nach dem Grund für den Abschied von Michael Mai bleibt vorerst unbeantwortet. Der Betroffene selbst war am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. In einer von den Knights veröffentlichen Pressemitteilung betont er allerdings, dass „ich hier sehr viele Freunde gefunden habe, die mir diese Entscheidung enorm schwer gemacht haben. Kirchheim war mein zweites Zuhause, und ich habe mich hier immer unglaublich wohl gefühlt.“

Als offenes Geheimnis gilt jedoch auch, dass Mai den Entschluss der Gesellschafterversammlung, kommende Saison keine Regionalligamannschaft mehr an den Start zu bringen, nicht nachvollziehen konnte. Ob und wie stark dies den stets auf nachhaltige Nachwuchsarbeit bedachten Trainer bei seiner Entscheidung beeinflusst hat, ist ebenso unklar wie seine sportliche Zukunft. Laut eigener Aussage liegen ihm einige interessante Optionen vor.