Lokalsport

Pokalposse beschert VfL neuen Gegner

Fußball: Heininger verlieren am grünen Tisch

Pokalposse um den FC Heiningen: Weil der Landesliga-Vizemeister im Erstrundenmatch des WFV-Pokals gegen Schnaitheim am vergangenen Samstag einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt hat, wurde der 7:0-Sieg nun nachträglich gestrichen. Folge: Das auf gestern Abend angesetzte Spiel der zweiten Runde beim VfL Kirchheim musste abgesagt werden, da statt den Heiningern nun die TSG Schnaitheim auf den VfL trifft. Ein Spieltermin soll bis Donnerstagmittag feststehen.

Stuttgart. Gestern um 13.39 Uhr war‘s offiziell: Der FC Heiningen hat die WFV-Pokalpartie gegen die TSG Schnaitheim nachträglich verloren. WFV-Sprecher Heiner Baumeister verkündete das von der Rechtsabteilung in Stuttgart gefällte Urteil, nach dem aus dem Heininger 7:0-Kantersieg auf dem Rasen eine 0:3-Schlappe am grünen Tisch wurde – die Heininger hatten am vergangenen Samstag gegen Schnaitheim einen Spieler eingesetzt, für den keine Spielberechtigung vorlag.

Pikanterweise handelt es sich mit Deni Kalfic dabei um einen Spieler aus Reihen des VfL Kirchheim. Der 22-Jährige hatte bereits seit Längerem auf der Wunschliste von Heiningens Trainer Tobias Flitsch gestanden, der auch schon bei VfL-Trainer Andreas Gerstenberg um Kalfics Dienste buhlte. Flitsch und Gerstenberg sind Kumpels, hatten sich laut des VfL-Coaches darauf verständigt, dass die Heininger ihre Abwerbungsversuche einstellen, zumal Kalfic den Kirchheimern sein Bleiben signalisiert hatte. „Er hatte uns sein Wort gegeben“, erinnert sich Gerstenberg, der umso überraschter war, als er Kalfics Namen bei den Heininger Neuzugängen lesen musste.

Allerdings ist den FCH-Verantwortlichen bei der Beantragung von Kalfics Spielberechtigung ein Fehler unterlaufen, ein Nachweis der Aufenthaltserlaubnis des gebürtigen Bosniers fehlte. Der nachgereichte Antrag erreichte den WFV laut Martin Kling von der Spielbetriebsabteilung erst am vergangenen Montag, zwei Tage nach dem Pokalmatch. „Da bei Dokumenten das Eingangsdatum gilt, hatte der betreffende Spieler zum Zeitpunkt der Partie gegen Schnaitheim keine gültige Spielberechtigung“, so Kling. Kalfic, gegen Schnaitheim nach 65 Minuten ausgewechselt, stand den WFV-Statuten nach zu Unrecht auf dem Platz, die Partie musste im Nachhinein aus FCH-Sicht als verloren gewertet werden.

Die Heininger Verantwortlichen, die den Lapsus auf ihrer Homepage einräumen, haben nun zehn Tage Zeit, um Einspruch einzulegen. „Allerdings räumen wir dem wenig Aussicht auf Erfolg ein“, so WFV-Sprecher Baumeister, „die Faktenlage ist klar.“ Zumal die neu zustande gekommene Zweitrundenpartie zwischen dem VfL und Schnaitheim nach Wunsch des Verbands binnen der Einspruchsfrist ausgetragen werden soll. Der WFV favorisiert den kommenden Samstag, will den genauen Termin in Absprache mit den Vereinen bis Donnerstagmittag bekannt geben.

In Schnaitheim freut man sich naturgemäß über den nachträglichen Einzug in die zweite Runde. „Eine schöne Überraschung, das Spiel nehmen wir gerne mit“, so TSG-Abteilungsleiter Reinhold Lindner, der wegen vieler Urlauber im Schnaitheimer Kader nur ungern am Samstag nach Kirchheim kommen würde. „Wenn‘s gar nicht anders geht, spielen wir aber auch samstags“, betont Lindner.

FCH ist Strafe gewöhnt

Der FC Heiningen hat die WFV-Sportgerichtsbarkeit in den vergangenen Wochen bereits mehrfach beschäftigt. Für Aufsehen hatte die Sperrung von fünf angeblich nicht spielberechtigten Kickern vor dem entscheidenden Landesligamatch gegen Weilheim Anfang Juni gesorgt, die in letzter Minute jedoch aufgehoben worden war. Nach dem Relegationsmatch des FCH gegen Nagold Mitte Juni war der Verein zu einer Geldstrafe verdonnert worden, weil ein Spieler der zweiten Mannschaft, der gegen Nagold als Zuschauer zugegen war, antisemitische Gesänge angestimmt hatte. Der Spieler selbst war für drei Monate gesperrt und ebenfalls zu einer Geldstrafe verdonnert worden.tb