Lokalsport

Positive Erinnerungen, aber keine hochfliegenden Träume

Mountainbike Manuel Fumic verbindet mit dem kommenden Weltcup-Ort Les Gets ein ganz besonderes Erlebnis.

Les Gets. Es ist knapp 15 Jahre her, da gastierte die internationale Elite der Mountainbiker zuletzt in der französischen Wintersport-Gemeinde Les Gets in den Hoch-Savoyen. Damals sorgte Manuel Fumic mit Erfolg bei der U23-Weltmeisterschaft für die Überraschung schlechthin.

Jetzt ist der Kirchheimer 37 und im vorletzten Jahr seiner Karriere, die 2020 enden soll. Seither hat er einige Erfolge gefeiert, aber es haben sich längst nicht alle Hoffnungen erfüllt, die man mit dem Talent von damals verbunden hatte und die auch Fumic selbst mit sich trug.

„Wie die Zeit doch fliegt“, sagt Fumic mit einem Augenzwinkern vor dem Weltcup-Rennen am Sonntag (14.50 Uhr). Klar, er sei „gespannt“, an den Ort zurückzukommen, an dem er Weltmeister geworden ist. „Aber das ist jetzt schon so lange her. Am Freitag und Sonntag spielt das keine Rolle mehr“, fügt er nüchtern hinzu.

Es ist auch nicht die Zeit für hochfliegende Träume, der Mountainbike-Crack muss sich eher mühsam zurück arbeiten. Dahin, wo er sich selber sieht, wenn er fit ist: Unter die besten sechs bis acht Fahrer der Welt.

Doch davon ist er noch ein ganzes Stück entfernt. „Hilfreich wäre, wenn ich im Short Track am Freitag gut abschneiden würde und dadurch meine Startposition verbessern könnte. Ich glaube, dass ich auf jeden Fall zulegen kann am Sonntag, aber realistisch gesehen, kann ich lediglich in die Top 20 fahren“, teilt er seine Überlegungen mit. Das wäre immerhin eine Verbesserung gegenüber dem 28. Platz von Andorra.

Schwarzbauer will angreifen

Als Fumic U23-Weltmeister wurde, da war Luca Schwarzbauer noch keine acht Jahre alt. Er pflegt aber eine andere Erinnerung an die französische Gemeinde.

2010 nahm er an der TFJV, den französischen Nachwuchs-Meisterschaften teil, bei denen der Bund Deutscher Radfahrer Jahr für Jahr eine Gastrolle einnimmt. „Ich habe damals das Cross-Country-Rennen gewonnen. Es war mein erstes internationales Rennen und für mich ein großer Erfolg“, blickt Schwarzbauer zurück, der damals gerade einmal 14 Jahre alt war.

Er hatte den Wettkampf in Andorra wegen Hochschul-Prüfungen auslassen müssen und stößt jetzt zum Weltcup-Tross hinzu. „Die Vorbereitung passt so weit. Es ist aber schwer einzuschätzen, was ich drauf habe. Ich will auf jeden Fall wieder angreifen“, so Schwarzbauer, der sich noch für eine EM-Nominierung empfehlen will.

Die scheint für den zweiten Teck-Biker, Christian Pfäffle, derzeit außer Reichweite. Der Neuffener macht inzwischen aber wieder einen zuversichtlicheren Eindruck als noch im Frühjahr. „Ich fühle mich von Woche zu Woche besser. Ich bin gespannt, zu was ich in der Lage sein werde“, schildert Pfäffle, der seine Klausuren jetzt hinter sich hat. „Die sind jetzt endlich abgehakt und der Kopf ist wieder frei“, sagt der 26-Jährige.

Ein Handicap bleibt jedoch seine Startposition. Er steht knapp über 100 und es wird neben körperlicher Leistungsfähigkeit auch eine kluge Fahrweise erfordern, um sich wenigstens in Richtung Weltcup-Zähler zu kämpfen, die es innerhalb der Top 60 gibt. Erhard Goller