Lokalsport
Punkteteilung macht keinen glücklich

Fußball-Bezirksliga Das 1:1 im Kellerderby zwischen Weilheim und Neidlingen sorgt weiterhin für Spannung im Abstiegskampf. Der SGEH gelingt Überraschung in Esslingen, und der VfL schießt sich warm. Von Klaus-Dieter Leib

Zwei Spieltage vor Saisonschluss könnte der Abstiegskampf in der Fußball-Bezirksliga spannender kaum sein. Insgesamt sieben Teams müssen sich noch mehr oder weniger große Sorgen um den Klassenerhalt machen. Mittendrin gleich vier Vereine aus der Teckregion. Die SPV 05 Nürtingen steht seit diesem Spieltag neben dem 1. FC Rechberghausen als zweiter Absteiger fest.

In einer mehr als kampfbetonten Begegnung zwischen dem TSV Weilheim und dem TV Neidlingen gab es vor über 400 Zuschauern keinen Sieger. Beide Lokalrivalen trennten sich Leistungsgerecht 1:1. „Was der eine Punkt wert sein kann, wird sich erst in der Endabrechnung zeigen“, meinte Weilheim Trainer Uwe Heth. Der Neidlinger Spielertrainer Patrick Kölle trauerte zwei Zählern nach: „Jetzt wird die Entscheidung für uns wohl erst am letzten Spieltag fallen, das wollte ich eigentlich vermeiden.“

Beide Teams taten sich über den gesamten Spielverlauf schwer. Gute Chancen waren Mangelware. Die Weilheimer Führung resultierte aus einem verwandelten Handelfmeter von Lorenzo Carrino (32.). Die Freude war aber nur von kurzer Dauer, denn nur acht Minuten später gelang Markus Sekan der 1:1-Ausgleichstreffer unter dem Jubel von über 150 Neidlinger Fans. Nach dem Seitenwechsel waren zunächst die Gäste die spielbestimmende Mannschaft, aber das Weilheimer Tor geriet nie wirklich in Gefahr. „Wir haben es am Ende nicht gut ausgespielt“, ärgerte sich der Neidlinger Coach.

Für die größte Überraschung sorgte die SGEH mit einem 2:1-Erfolg beim FC Esslingen. „Ich kann es immer noch nicht fassen. Fußball kann so schön sein“, war SGEH-Interimstrainer Marco Parrotta vor Begeisterung kaum zu bremsen. Den Spielverlauf hätte kein Regisseur spannender vorgeben können. Kurz nach der Halbzeitpause sah der SGEH-Keeper Arjanit Januzi wegen unerlaubten Handspiels außerhalb des Strafraums die Rote Karte. Weil kein zweiter Torwart zur Verfügung stand, musste Feldspieler Florian Lenuzza zwischen die Pfosten. Auch gegen zehn Spieler verstanden es die Gastgeber nicht, sich gute Möglichkeiten heraus zu spielen. Als in der Nachspielzeit dann doch noch das 1:0 durch David Srsa fiel (90. +3) schien die Partie entschieden zu sein, aber die Elf von der Berghalbinsel gab nicht auf und warf noch einmal alles nach vorne. Der Lohn: Nach einem Handspiel gelang Markus Kronewitter per Strafstoß noch der 1:1-Ausgleich (90.+8). Es kam noch besser denn in der elften Minute der Nachspielzeit setzte sich Abwehrspieler Marc Weger glänzend durch und machte mit dem 1:2 das fast unmögliche noch möglich.

Böse unter die Räder kam hingegen der TSV Jesingen beim 1. FC Donzdorf. Die Elf von den Lehenäckern unterlag auch in dieser Höhe völlig verdient mit 0:5. „Ich kann mir den schwachen Auftritt auch nicht erklären“, meinte ein ratloser Jesinger Trainer Stefan Haußmann. Die Jesinger haben teilweise recht gefällig nach vorne gespielt, aber im Abschluss war der TSV zu harmlos. Nun wird der Druck in den letzten beiden Spielen noch einmal richtig groß sein. „Die Realität hat uns wieder eingeholt, jetzt sind wir wieder mittendrin in der Verlosung“, macht sich Haußmann berechtigte Sorgen um den schon sicher geglaubten Klassenerhalt. Damit ist der Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz auf drei Punkte geschrumpft.

Es war ein Spieltag wie gemalt für den VfL Kirchheim. Die beiden schärfsten Kontrahenten auf den zweiten Tabellenplatz, der FC Esslingen und der 1. FC Eislingen (3:3 in Neuhausen) konnten ihre Spiele nicht gewinnen. Gleichzeitig feierten die Teckstädter ein 10:2-Schützenfest beim TV Nellingen. Kirchheim war in allen Belangen das bessere Team und stellte eindrucksvoll unter Beweis, zu den besten Teams der Liga zu gehören. Trainer Armin Ohran war voll des Lobes für seine Mannschaft: „Das Spiel hat gezeigt das vor allem unsere jungen Spieler schnell erwachsen geworden sind.“ Trotz des Erfolges drückte der VfL-Coach gleichzeitig auf die Euphoriebremse: „Wir dürfen auch in den letzten beiden Spielen nicht nachlassen. Bisher haben wir noch nichts erreicht.“ Um ganz sicher zu gehen, fehlen nur noch zwei Punkte. Das 100. VfL-Tor gelang Pascal Schwickert sieben Minuten vor Schluss. Die restlichen Kirchheimer Tore erzielten Max Pradler (8., 48., 60., 66.), Salih Egrlic (14., 42., 54.), Niklas Naujoks (31.) und Argjend Shalaj (61.).

Weilheim legt Einspruch ein

Nach dem Urteil, das die abgebrochene Begegnung zwischen dem 1. FC Donzdorf und dem TSV Weilheim wegen eines defekten Flutlichtmastens mit 3:0 für die Gastgeber gewertet wurde konnte der Weilheimer Trainer Uwe Heth nicht nachvollziehen: „Die Schiedsrichterin machte auf mich einen sehr unsicheren Eindruck. Normalerweise entscheidet der Unparteiische ob ein Spiel weiter fortgesetzt werden kann oder nicht.“ Nun wollen die Verantwortlichen unter der Limburg Einspruch gegen die Entscheidung einlegen. Viel Zeit bleibt dafür nicht mehr, denn am 4. Juni ist die Saison bereits beendet. kdl