Lokalsport

Rätselraten im Rübholz

Teckbotenpokal Ob die 58. Auflage des Fußball-Vorbereitungsturniers stattfinden kann, ist wegen der Coronakrise noch offen. Veranstalter TSV Ötlingen will Anfang Juni über eine Absage entscheiden. Von Peter Eidemüller

Die TSVÖ-Sportanlage im Rübholz von oben: Ob hier im Sommer um den Teckbotenpokal gekickt werden kann? Foto: Carsten Riedl
Die TSVÖ-Sportanlage im Rübholz von oben: Ob hier im Sommer um den Teckbotenpokal gekickt werden kann? Foto: Carsten Riedl

So hatten sie sich ihr Jubiläum beim TSV Ötlingen eigentlich nicht vorgestellt: Nachdem das Coronavirus bereits den Festakt anlässlich des 125-jährigen Vereinsbestehens im März dahingerafft hatte, droht nun auch das zweite Highlight im TSVÖ-Kalender Opfer von Covid-19 zu werden: Der Teckbotenpokal, eigentlich vom 26. Juli bis 2. August im Rübholz geplant, steht auf der Kippe.

Ob die 58. Auflage des Vorbereitungsturniers stattfinden kann, ist im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie momentan völlig offen. „Die Entscheidung liegt nicht in unseren Händen“, klagt Cheforganisator Hans-Georg Rietheimer, der auf Zeit spielt - nicht zuletzt, weil er es muss: Anfang Juni wollen die Turniermacher bekannt geben, ob das achttägige Kicker-Event zu Beginn der Sommerferien über die Bühne gehen wird oder nicht. „Die sechs Wochen bis zum Turnierstart würden uns reichen, um die Organisation abzuschließen“, sagt Rietheimer.

Die Vorbereitungen ruhen

Momentan ruhen die Vorbereitungen, Treffen zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen sind zumindest auf persönlichem Wege nicht mehr möglich, Infos und Anweisungen werden telefonisch weitergegeben. „Alles, was kein Geld kos­tet, läuft weiter“, so Rietheimer. Schönheitsarbeiten am Sportgelände sowie der Aufbau des Turnierleiterturms am Kunstrasenplatz, was der Verein jeweils in Eigenregie wuppt, werden durchgezogen. Ebenso die Aufnahmen von Werbe-Jingels, die während der Turnierwoche vom Band laufen sollen.

Mit finanzieller Vorleistung verbundene Posten? Vorerst ausgesetzt. Der Druck von Flyern, Eintrittskarten oder dem Turnierheft muss ebenso warten wie die Bestellung von Turnier-Shirts. In beiden Fällen sind die Anbieter kulant und bestehen (noch) nicht auf Vertragserfüllung. „Bis auf zwei Sponsoren halten uns Stand heute alle die Stange“, so Rietheimer. Das gilt auch für den Security-Dienst, den die Ötlinger für die Turnierwoche engagiert haben und dem die Sechs-Wochen-Frist für die eigenen Planungen reichen. „Das sind ja auch nur Menschen“, sagt Rietheimer, der froh um diese Form der Solidarität ist.

Zumal den TSVÖ für den Fall der Fälle offenbar kein finanzieller Totalschaden erwarten würde. „Sollte das Turnier ausfallen, wäre der Schaden für uns gering“, glaubt Rietheimer, „wir würden wohl mit einem blauen Auge davonkommen.“ Nichtsdestotrotz stirbt auch im Rübholz die Hoffnung zuletzt: „Wir verlieren nicht die Nerven und wollen das Turnier durchziehen.“ Das gleiche gilt für die Gruppenauslosung: Die ist für den 19. Juni geplant.

13 Teams haben bereits zugesagt

24 Mannschaften sollen bei der 58. Auflage des Teckbotenpokals in sechs Vierergruppen an den Start gehen. Auf die Einladung vor sechs Wochen haben sich laut Marco Geißler, gemeinsam mit Matthias Kopf für das Sportliche beim Turnier verantwortlich, bereits 13 Teams zurückgemeldet und ihr Kommen zugesagt. Darunter auch der TSV Wendlingen, der eine Woche zuvor Gastgeber des Sennerpokals ist. „Als gute Nachbarn machen wir beim jeweils anderen mit“, sagt Marco Geißler, der sich wie Cheforganisator Hans-Georg Rietheimer nicht unterkriegen lässt. „Wir machen das Beste draus.“

Einen Nutznießer der Coronakrise gibt es in Ötlingen allerdings doch: Der von Schädlingen befallene Rasen kann sich im Zuge der virusbedingten Zwangspause derzeit gut erholen. „Bis zum Turnier dürfte er in Topzustand sein“, glaubt Marco Geißler, dessen Vater und TSV-Urgestein Klaus als Platzwart seinen Teil beitragen wird, dass das Grün bald wieder obenauf ist. pet