Lokalsport

Realität völlig verdrehtWas wollte Herr Schäfer bezwecken?Vorgehen ist absolut unsportlich

Mit großer Bestürzung habe ich den Leserbrief von Wolfgang Schäfer, Abteilungsleiter Fußball des TSV Notzingen, im Teckboten vom 23. September gelesen. Ich bin bereits seit mehreren Jahren als Fußballtrainer tätig und möchte deutlich meine Bestürzung über einen derartigen Leserbrief voller Unwahrheiten zum Ausdruck bringen.

Weder die Zuschauer noch die Spieler der TG Kirchheim haben Bierbänke mutwillig zerstört oder gar auf Spieler des TSV Notzingen geworfen. Das Foto im Teckboten vom 20. September, welches Herr Schäfer als „Beweismittel“ heranzieht, beweist lediglich, dass eine Bierbank hochgehoben wird. Von einem eventuellen „Wurf“ kann hier wohl kaum die Rede sein. Die Bank wurde wieder auf den Boden gestellt und bis ich den Platz verlassen habe, war diese auch völlig intakt und stand an Ort und Stelle, um den Auswechselspielern als Sitzgelegenheit zu dienen.

Eine solche Darstellung der Situation auf und neben dem Spielfeld, empfinde ich als ein zutiefst unsportliches Verhalten des Abteilungsleiters Schäfer. Dass die Art und Weise, ein Tor derart emotional zu bejubeln für viele Zuschauer ein neues und bisher vielleicht unbekanntes Bild darstellt, ist mir bewusst. Daraus allerdings nun medial eine „Bedrohungssituation“ zu erschaffen, erreicht ein neues unsportliches Niveau. Warum sollte eine Bedrohung des Schiedsrichters und der Spieler des TSV Notzingen erfolgen, nachdem die TG Kirchheim mit einem Tor in eine 3:1-Führung geht und das nach dem Tiefschlag einer zurückgenommenen Elfmeterentscheidung? Das entbehrt jeglicher Logik.

Die Darlegung von Herrn Schäfer entsprechen nicht der Realität und entbehren jeglicher Grundlage dessen, was wirklich geschehen ist. Mir stellt sich nun die Frage: Was soll mit einem solchen Leserbrief bezweckt werden, der die Realität völlig verdreht?

COSTA GIACOBBE

TRAINER UND ABTEILUNGSLEITER FUSSBALL TG KIRCHHEIM

Beschreibt Herr Schäfer eigentlich dasselbe Spiel, das auch ich am Sonntag, 28. September auf dem Notzinger Fußballplatz verfolgt habe? Ich zumindest konnte keine Bierbänke-schleudernden Gambier beobachten. Nur einen, der aus Freude über das erzielte Tor die Bank, auf der er saß, in Manier eines Bodybuilders einige Male nach oben stemmte. Und auch ein Angriff auf den Schiedsrichter war zu keinem Zeitpunkt erkennbar.

Ob im Jubeltaumel zur Eckfahne rennende Zuschauer und Ersatzspieler einen Spielabbruch rechtfertigen, entzieht sich meiner Kenntnis – darü­ber sollen andere entscheiden. Im Übrigen wundere ich mich, wie detailliert Herr Schäfer die angeblichen Geschehnisse auf und neben dem Fußballplatz beschreiben konnte, wurde er an diesem Tag dort doch gar nicht gesichtet.

Bleibt die Frage, was der Abteilungsleiter mit diesen publizierten Unwahrheiten bezwecken wollte. Eine Antwort darauf zu finden, bleibt dem mündigen Leser selbst überlassen.

CARLA WARTHA, KIRCHHEIM

Mit absoluter Fassungslosigkeit habe ich den Leserbrief des Herrn Schäfer im Teckboten am 23. September gelesen. Ich selbst war bei dem Spiel des TSV Notzingen gegen die TG Kirchheim anwesend und habe die Geschehnisse aus nächster Nähe beobachten können.

Die Darstellungen von Herrn Schäfer sind schlicht und einfach nicht wahr. Es wurden keine Spieler mit Bänken beworfen, attackiert oder bedroht. Was bringt Sie, Herr Schäfer, dazu, solche Behauptungen aufzustellen und diese dann in den Medien wie dem Teckboten oder auf Facebook zu publizieren? Waren Sie überhaupt auf dem Fußballplatz anwesend, als es zu dem Spielabbruch kam? Wie kann es sein, dass Sie als Sportsmann eine Verbreitung solcher Unwahrheiten über die Zeitung und Facebook zulassen, beziehungsweise sogar forcieren? In der Position als Abteilungsleiter eines Vereins halte ich es für verpflichtend, sich über den Wahrheitsgehalt dessen, was man veröffentlicht, vorab zu erkundigen.

Herr Schäfer, ich weiß wirklich nicht, wer Ihre Bänke zerstört hat, aber die Spieler und Zuschauer der TG Kirchheim waren es mit Sicherheit nicht. Ich selbst stand direkt hinter dem Herrn, der die Bank hochhob und diese auch wieder genau dort hinstellte, wo sie herkam: auf den Boden, unbeschädigt und in einem Stück. Und genau dieses werde ich auch zu jeder Zeit bezeugen.

Wo waren Sie, Herr Schäfer, als sich die Zuschauerinnen der TGK rassistischen und sexistischen Diskriminierungen ausgesetzt sahen, die ich hier nicht wiederholen möchte, da sie zutiefst verachtenswert und niveaulos waren? Mit einem haben Sie da schon recht, so etwas ist wirklich nicht mehr zu beschönigen.

Ihr Vorgehen ist, meiner Meinung nach, absolut unsportlich und hat mit Fußball oder Sport im Allgemeinen nichts mehr zu tun. Gerade in Ihrer Aufgabe als Abteilungsleiter sollten Sie sich eigentlich über Ihr Tun bewusst sein. Gerne möchte ich Ihnen eine weise Aussage mit an die Hand geben: „Die Achtung voreinander bestimmt den Umgang miteinander“. Eine Entschuldigung bei der TG Kirchheim und allen Mitgliedern sowie den Lesern des Teckboten halte ich für dringend angebracht.

SABINE DRESCHER, KIRCHHEIM