Lokalsport

Rekorde dienen Nachwuchs-Assen als Motivationspille

Leichtathletik Techniker und Mehrkämpfer aus dem Kreis Esslingen empfehlen sich mit Topleistungen.

Foto: Carsten Riedl
Foto: Carsten Riedl

Region. Die Leichtathleten aus dem Kreis Esslingen haben die Jagd nach Rekorden fortgesetzt. Diese sind zwar nicht unbedingt primäres Ziel von Nachwuchs-Spitzensportlern, doch auf dem Weg zum Erreichen von Qualinormen für Meisterschaften wirken sie dennoch motivierend nach.

Für Aileen Kuhn aus Wendlingen geht es im Hammerwerfen um die Teilnahme an den U20-Europa- und Weltmeisterschaften in Tallinn (Estland) im Juli und Nairobi (Kenia) Mitte August. Die 18-Jährige vom LAZ Ludwigsburg hatte erst vergangene Woche bei ihrem ersten Wettkampf mit 60,05 Metern einen neuen baden-württembergischen Rekord aufgestellt. Diesen hat Kuhn nun bei den Halleschen Werfertagen mit 61,10 Metern quasi pulverisiert. Trotzdem reichte diese Weite nicht zum Sieg. Die Wirtschaftsgymnasiastin unterlag ihrer ein Jahr älteren Dauerrivalin, Esther Imariagbee (Berliner SC), die das vier Kilo schwere Wurfgerät auf 63,39 Meter hämmerte. Dennoch ist Kuhn, die vor fünf Jahren ihre ers­ten Hammerwurf-Drehungen unter LG Teck-Trainer Ralf Mutschler im Weilheimer Lindachstadion gemacht hatte und anschließend von ihrer Trainerin Carolin Streipart zu einer Spitzenwerferin geformt wurde, zuversichtlich, bei der EM und WM der Jugend dabei zu sein. Dritte wurde Jada Julien (LAC Chemnitz) mit 57,04 Metern.

Einen starken Auftritt in Halle hatte auch die 24-jährige Bempf­lingerin Katharina Maisch (LV Erzgebirge) im Kugelstoßen der Frauen mit 17,93 Metern. Diese Weite reichte überraschend zum zweiten Platz hinter Sara Gambetta (SV Halle/18,71). Die Deutsche Hallen-Vizemeisterin hat seit Monaten einen guten Lauf, erst im Januar war Maisch mit 18,12 Metern ihr erster offizieller Stoß über die 18-Meter-Marke gelungen.

Auch Lea Riedel aus Esslingen-Wäldenbronn im Dress des VfL Sindelfingen erzielte mit 16,40 Metern (siebter Platz) eine ­Weite, mit der sie lediglich 28 Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestweite von 16,68 Metern lag. Bei den Männern konnte Eric Maihöfer (LG Staufen) mit 19,75 Metern überraschend deutlich den Favoriten Simon Bayer (VfL Sindelfingen) bezwingen. Bayer (25), der an der Hochschule in Esslingen Wirt-schaftsinformatik studiert, hatte erst einige Tage zuvor in Bad Boll mit 20,30 Metern eine deutsche Jahresbestleistung aufgestellt.

Himmlischer Himmelfahrtstag

Für Mehrkampf-Landestrainer Florian Bauder (Köngen) war Himmelfahrt ein wahrlich himmlischer Tag. Dafür sorgten seine Schützlinge beim 35. Bönnigheimer Sportfest mit klasse Leis-tungen und Rekorden. Herausragend war die neue Kreisrekordzeit über 110 Meter Hürden der männlichen Jugend U18 von Emanuel Molleker (LG Filder) in 14,20 Sekunden. Diesen hatte seit 1994 der Neuhausener Zehnkämpfer Daniel Pape (LG Filder) mit 14,23 Sekunden gehalten. Molleker, Achter der letztjährigen Deutschen U18-Zehnkampfmeisterschaften (6486 Punkte) kam erst Ende des vergangenen Jahres von der LG Baar zur LG Filder. Auch im Speerwerfen überzeugte der Schüler der Kotta-Sportschule Stuttgart mit neuer persönlicher Bestleistung von 50,35 Metern. Zweiter wurde Vereinskamerad Moritz Eisold mit 49,04 Metern. Die beste Tagesleis­tung erzielte hier Speerwurf-Spezialist Nick Thumm (LAV Tübingen) mit 68,93 Metern.

Über 100 Meter der U18 lief der 16-jährige Matteo Redinger (TSV Frickenhausen) hinter Heiko Gussmann (LG Karlsruhe/10,92) und Noah Rüdel (Unterländer LG/11,18) in 11,41 Sekunden (Vorlauf 11,33) die drittschnellste Zeit.

Zwei persönliche Bestleis­tungen stellte Tabea Eitel (LG Filder) über 100 Meter Hürden in 14,35 Sekunden und im Speerwerfen mit 38,38 Metern auf. Damit wurde die Reichenbacherin, die für den Filderstammverein TSV Köngen startet, jeweils Zweite hinter Marisa Jurtz (LC Überlingen/14,26 Sekunden/38,46 Meter). Deutlich verbessern konnte sich im Speerwerfen auch Nina ­Fischer (TB Neuffen) auf die neue persönliche Bestmarke von 34,81 Metern. Über 200 Meter der weiblichen U18 lief Emily Lichtmaneker (LG Filder/Bonlanden) 27,11 Sekunden schnell und belohnte sich mit dieser Zeit mit dem zweiten Platz hinter Isabell Frank (TS Göppingen/26,54). Martin Moll