Lokalsport

Ritter wachen zuhause viel zu spät auf

Basketball Die Bozic Knights verlieren am letzten Spieltag der Hinrunde vor eigenem Publikum gegen Bochum mit 80:82 und zeigen ihre bislang schlechteste Saisonleistung.

Kirchheims Jonas Niedermanner zieht zum Korb. Gegen Bochum war er zeitweise der einzige, der sich gegen die Angriffe gewehrt hat. Foto: Eibner/Nina Sander

Es gibt keine leichten Spiele mehr. Wohl kaum ein Spieltag verkörpert diese Aussage so sehr, wie der 17. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga. Neben den Knights mussten sich auch mit Bayreuth und Giessen zwei Playoff-ambitionierte Teams gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenregion geschlagen geben. Tabellenführer Jena gewann erst mit dem letzten Wurf gegen den Tabellenletzten.

Im Schwabenland überwiegt die Enttäuschung. „Das Momentum spricht gerade gegen uns. Wir sind mit den Leistungen der letzten Wochen nicht zufrieden, auch wenn die Ergebnisse bislang gepasst haben. Das Spiel in Bayreuth war sehr ärgerlich, aber zuhause gegen Bochum zu verlieren. darf uns nicht passieren. Das werden wir jetzt ausgleichen müssen. Gut, dass es dafür gleich zwei Gelegenheiten gibt, bei denen wir nichts zu verlieren haben“, so Knight-Sportchef Chris Schmidt.

Systemumstellung bringt Besserung

Die Ritter verschliefen direkt den Start ins Spiel. Ohne die notwendige Überzeugung und Energie hatte die Verteidigung der Bozic Knights vor allem Probleme damit, Bochums Neuzugang Keith Williams unter Kontrolle zu bringen. Der erst vor zwei Wochen nach Bochum gekommene US-Amerikaner zeigte sich für 13 der ersten 23 Bochumer Punkte verantwortlich (23:22). Auch im zweiten Abschnitt wurde es kaum besser. Topscorer Michael Flowers und Mike Miller wurden gut kontrolliert und agierten unkonzentriert. Beide fanden nicht in ihr Spiel. Einzig Jonas Niedermanner wehrte sich erfolgreich. Es war der Bochumer Freiwurfschwäche (7:15) zu verdanken, dass es in die Halbzeitpause mit einem 39:39-Unentschieden ging. Doch wer dachte es könne kaum so schlecht weitergehen, der sah sich früh getäuscht. Während sich auf Kirchheimer Seite die Unkonzentriertheiten eher noch erhöhten, war Bochum nun vollends im Spiel angekommen und zog das Tempo an. Punkt für Punkt erhöhten die Gäste ihren Vorsprung und lagen zum Viertelwechsel mit 62:47 in Führung. Diese erhöhte sich im letzten Viertel auf 18 Zähler.

Doch plötzlich wendete sich das Blatt. Knights-Coach Igor Perovic stellte um und spielte ohne echten Center. Die Verteidigung ging nun aggressiv zu Werke und offensiv übernahm Miller. Immer wieder zog der US-Guard dynamisch zum Korb. Der Vorsprung schmolz dahin, und zwei Minuten vor Schluss waren die Kirchheimer plötzlich dran. Die Defensive hielt mehrmals und eröffnete den Schwaben die Möglichkeit die Führung zu übernehmen, jedoch trafen die Ritter überhastete Entscheidungen. Anstatt weiter aggressiv zum Korb zu gehen, versuchten es die Knights nun aus der Distanz und schossen gleich mehrere Fahrkarten hintereinander. Bochum erholte sich und zog wieder mit sechs Punkten davon bei noch einer Minute zu spielen. Ein Dreier von Kayne Henry und Punkte von Mike Flowers sorgten sieben Sekunden vor Schluss für den Ausgleich. Genug Zeit, um Bochums Guard Niklas Geske per Buzzer-Beater den Wurf zum Sieg zu ermöglichen. „Heute hat sehr wenig gepasst.

Aus den Fehlern lernen

Wir haben über 35 Minuten eines der schlechtesten Spiele der letzten drei Jahre abgeliefert. Ballverluste, verpasste Dunks und Layups, schlechte Entscheidungen. Es spricht für uns und zeigt auch unser Potenzial, dass wir trotzdem am Schluss das Spiel fast noch gewonnen haben. Wenn wir eins aus dem Spiel mitnehmen können, dann, dass wir uns solche Phasen nicht erlauben dürfen. Gegen niemanden. Insgesamt müssen wir uns deutlich steigern. Das ist am Samstag nochmals sehr klar geworden“, so Schmidt. Die Mannschaften der 2. Liga sind in der Tabelle eng zusammengerückt. Die Knights bleiben auf Tabellenplatz fünf, punktgleich mit drei weiteren Mannschaften und nur zwei Punkte vor Platz neun und zehn. Es bleibt also unglaublich spannend. Nun warten die Duelle mit dem Ersten und Zweiten. cs