Lokalsport

Rote brillieren im Regen

TSV Weilheim II nach 6:1 über Neckartailfingen in Relegationsrunde zwei

Entspannter Auftakt für den TSV Weilheim II: Die erste Relegationshürde zur Kreisliga A hat der B6-Vize gestern Abend per 6:1-Sieg genommen.

Jubel in rot: Weilheims Kreisligakicker hatten nach dem überzeugenden Sieg in Grafenberg über die Neckartailfinger Bezirksligare
Jubel in rot: Weilheims Kreisligakicker hatten nach dem überzeugenden Sieg in Grafenberg über die Neckartailfinger Bezirksligareserve allen Grund zum Feiern. Foto: Christoph Balz

Grafenberg. Fußballer können auch bei Starkregen gewaltig Spaß haben. Die siegreichen Weilheimer machten es gestern Abend nicht nur während des Spiels vor. Nach einem Offensivfestival gegen einen überforderten TSV Neckartailfingen II – inklusive eines überzeugenden Sieges – ließen es sich die Limburgstädter auf dem Regen durchtränkten Grafenberger Sportplatz gut gehen.

Mit Radler, Schulterklopfen und Gesang feierte der B6-Vizemeister den Einzug in die zweite Relegationsrunde. „Wir haben einen hohen Spaßfaktor im Team“, erklärte Trainer Geister mit einem schelmischen Grinsen beim Blick auf die ausgelassen feiernden Kicker. Der Coach hatte ebenso wenig Grund zum Trübsinn. „Wenn wir auf diese Art und in dieser Höhe gewinnen, wäre es doch Quatsch an Kleinigkeiten herumzunörgeln“, sagte der TSVW-Trainer, der es mit seinem Team am kommenden Samstag in der zweiten Runde mit dem TSV Ötlingen II zu tun bekommt.

Es war eine Relegationspartie mit Anlaufproblemen. Nach intensiver Beregnung der Grafenberger Buckenwiesen kam Schiedsrichter Patrick Stephany (Sindelfingen) zu dem Entschluss, den Anpfiff um 30 Minuten zu verschieben. Eine weise Entscheidung. Zwar war der Fußballplatz des TSV Grafenberg auch um 18.30 Uhr mit Wasser gut gesättigt und auch von oben folgten weiter Regengüsse unterschiedlicher Stärke, doch der Rasen war letztendlich erstaunlich gut bespielbar.

Dass es für die Weilheimer keine kalte Dusche im fußballerischen Sinne gab, lag an ihrem Keeper Philipp Uttikal. In der fünften Minute vereitelte der erfahrene Schlussmann mit einem mutigen Einsatz den Neckartailfinger Führungstreffer durch Kevin Lake. Uttikal stellte sich dem heranstürmenden TSVN-Angreifer entgegen und wehrte den Schuss per Reflex ab.

Diese aus TSVW-Sicht positiv verlaufene Aktion war förmlich die Initialzündung für ein dominantes Weilheimer Spiel. Die Befürchtungen seitens des Neckartailfinger Teammanagers Alberto Guillen („136 Weilheimer Tore in der Punktrunde sagen alles“) im Vorfeld der Partie bewahrheiteten sich. Mit präzisen Offensivaktionen hebelten die Weilheimer eine häufig zu hochstehende Gegner-Abwehr gnadenlos aus. Folge: Youngster Tobias Salzer (8., 25.), der überragende Paul Schrievers (43., 68.) und Mathias Bühler (58., 73.) wurden zu Doppeltorschützen vor trotz unwirtlichen Wetters ausharrenden 250 Zuschauern.

Dass Neckartailfingens Innenverteidiger Julien Grech den Ball drei Minuten vor dem Abpfiff mit einem wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz im Weilheimer Tor versenkte, beeindruckte die Gute-Laune-Fraktion beim TSV Weilheim nicht mehr sonderlich. Neckartailfingens Trainer Stefan Wiesniewski („die Mannschaft hat alles gegeben“) wollte von Kritik an seinem Team nichts wissen. Schutz fürs eigene Team, Lob für das gegnerische: „Weilheim war einfach heute besser.“ Ähnlich sah es Günther Friess. „Auf unseren Sturm ist Verlass“, rekapitulierte Weilheims Sportlicher Leiter, „die Mannschaft hat bewiesen, was sie selbst bei solchen Wetterbedingungen zu leisten imstande ist.“

TSV Neckartailfingen II: Vogelmann – Schranz (62. Freund), Xenitidis, Bah, Albert (68. Camur) – Klay (53. Felix Haverkamp), Grech, Triantafilou, Brodbeck – Tobias Haverkamp, Lake (54. Michael Bezirgianidis)

TSV Weilheim II: Uttikal – Bernauer, Walter, Stiefelmeyer, Schultheiß – Mantineo (75. Jäschke), Polat (75. Demirkaya), Klein, Schrievers – Salzer (50. Hertle), Bühler

Tore: 0:1 Salzer (8.), 0:2 Salzer (25.), 0:3 Schrievers (43.), 0:4 Bühler (56.), 0:5 Schrievers (68.), 0:6 Bühler (73.), 1:6 Grech (87.)

Gelbe Karten: Triantafilou, Freund

Schiedsrichter: Patrick Stephany (Sindelfingen)

Zuschauer: 250