Lokalsport
Rübholz-Schützen haben ein Wunder im Visier

Sportschießen Nach dem 3:2-Sieg im Heimwettkampf gegen Ludwigsburg macht sich die Luftpistolenmannschaft des TSV Ötlingen wieder Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Bundesliga. Von Klaus Schlütter

Das Wunderbare an Wundern ist, dass sie manchmal geschehen – dieser Spruch des britischen Journalisten Gilbert Keith Chesterton traf für den Heimwettkampf der Ötlinger Pistoleros voll ins Schwarze. Die in der Bundesliga schon totgesagten Tabellenletzten kehrten mit einem wundersamen 3:2-Erfolg über die SGi Ludwigsburg zu den Lebenden zurück.

Die Schützen vom Rübholz verwiesen mit ihrem ersten Saisonsieg die noch punktlosen Barockstädter auf den zwölften, den letzten Tabellenplatz, der am Ende der Saison den Abstieg bedeutet. Der TSV Ötlingen würde sich als Elftplatzierter der Bundesliga Süd mit den jeweiligen Ersten und Zweiten der 2. Liga Süd und Südwest für die Relegationsrunde zur 1. Liga qualifizieren. „Nach diesem Sieg haben wir eine reelle Chance, über die Relegation die Klasse zu erhalten“, meint Schützenchef Joachim Poppek. Doch bis dahin stehen noch vier Wettkampftage in der Bundesliga an, in denen die Ötlinger ihren knappen Vorsprung auf Ludwigsburg verteidigen müssen. Für den TSV geht es zunächst am 9. und 10. Dezember in Hambrücken gegen Scheuring und Waldkirch weiter.

Für den Wettkampf in der Kirchheimer Sporthalle Stadtmitte hatten die einheimischen Schützen alles tipptopp vorbereitet und reibungslos abgewickelt. Dank und Anerkennung der Gastmannschaften war der verdiente Lohn. Viel Beifall der Zuschauer gemischt mit Rätschengeknatter kassierten die Ötlinger auch für ihre Klasse-Leistung am Stand.

Grundlage für den wichtigen Sieg gegen Ludwigsburg waren drei bemerkenswerte Einzelergebnisse. Allen voran die 370 Ringe von Maximilian Mauch, der nach einigen schießlosen Jahren ein überraschendes wie eindrucksvolles Comeback feierte und seinem Duell-Gegner Emanuel Müller 16 Ringe abnahm. Neuentdeckung Marijana Matea Srbac überzeugte in ihrem fünften Wettkampf mit 373 Ringen, ebenso Stefan Schaufler mit 372. Da waren die knappen Niederlagen der extra aus Slowenien angereisten Nummer eins, Joze Ceper („das war nicht mein Tag“), und von Jörg Kobarg leicht zu verschmerzen. Mit der Gesamtringzahl von 1846:1828 fiel der Ötlinger Sieg sogar unerwartet deutlich aus.

Neidlinger trumpft auf

In den anderen beiden Wettkämpfen in Kirchheim schlug die SGi Waldenburg die SG Edelweiß Scheuring mit 1879:1869 Ringen und KKS Hambrücken ohne Weltcupsieger Robin Walter den ESV Weil am Rhein mit 1881:1872. Dabei steigerte sich der Neidlinger Ukrainer Serhiy Kudrya auf 379 Ringe und holte den siegbringenden Punkt. Hambrücken und Waldenburg führen mit jeweils 12:2 Punkten die Bundesliga-Tabelle an.