Lokalsport

Saarbrückens Pech ist Frickenhausens Glück

TTC profitiert von Spielerausfall und siegt 6:2

Nach dem 6:2-Erfolg gegen den 1. FC Saarbrücken II ist Tischtennis-Zweitligist TTC Frickenhausen auf den fünften Tabellenplatz vorgerückt und hat Tuchfühlung zur Spitze.

Frickenhausen. Die Gäste mussten ihre Nummer 1, Leonardo Mutti, krankheitsbedingt ersetzen, und nach den Doppeln gab der an Position zwei aufgerückte Dennis Klein seine beiden Einzel wegen einer Leistenverletzung kampflos ab, die er sich am Vortag bei der 4:6-Heimniederlage gegen den TTC Ober-Erlenbach eingehandelt hatte. Dadurch hatte die Truppe aus dem Täle leichteres Spiel als erwartet. Mit nunmehr 17:13 Punkten rückte sie auf den fünften Rang vor, lediglich zwei Zähler hinter Spitzenreiter TSV Bad Königshofen (19:11).

Durch die Niederlage am Samstag gegen die viertplatzierten Königshoferner reisten die Gäste nicht als Tabellen-Dritter, sondern als Sechster, und damit direkter Vordermann des TTC Frickenhausen in der Sporthalle auf dem Berg an. Für den Italiener Mutti (bisherige Saisonbilanz 17:6 Siege), der krank das Bett hütete, kam Marcus Hilker zum Einsatz, der bislang in sieben Spielen lediglich einen Satz gewinnen konnte.

Und da die beiden Matches, die Dennis Klein eigentlich spielen sollte, kampflos an die Hausherren gingen, entschlossen sich die Verantwortlichen des TTC Frickenhausen noch während der Partie, dass alle Zuschauer, die in der Halle waren, beim nächsten Heimspiel am 3. April gegen Ober-Erlenbach freien Eintritt haben, sofern sie ihr Ticket vom Saarbrücken-Spiel vorzeigen.

Nach den beiden Doppeln stand es 1:1, denn Yoshimura und Zeljko hielten Klein und Hilker mit 3:1 nieder, während Udra/Szita sich dem Spitzendoppel der Saarländer mit 2:3 geschlagen geben mussten. Als dann Dennis Klein gegen Kazuhiro Yoshimura an den Tisch ging, aber kampflos das Spiel abgab, herrschte beim Publikum Rätselraten. „Er hat sich am Samstag gegen Ober-Erlenbach in der Partie gegen Dang Qiu eine Leistenzerrung zugezogen“, verlautete es aus dem Lager der Saarbrücker. Nach zweimal 6:11 schenkte Klein deshalb gegen den ehemaligen Frickenhausener Satz drei ab. Sein Test im Doppel gegen den TTC brachte dann aber die Erkenntnis, dass das Risiko einer Verschlimmerung seiner Verletzung bei einem weiteren Einsatz zu groß gewesen wäre.

So glich am Nebentisch der Ungar Tamas Lakatos gegen Filip Zeljko durch einen klaren 3:0-Sieg zum 2:2 aus, wobei der Kroate beim 4:11, 4:11 und 1:11 „völlig chancenlos“ (Präsident Rolf Wohlhaupter-Hermann) war. Wie locker er freilich mit dieser Schlappe umging, irritierte doch die meisten Zuschauer, einige sprachen sogar von „Arbeitsverweigerung“.

Nach der Pause zeigten Alfredas Udra und Marton Szita im hinteren Paarkreuz Einsatz und Kampfgeist. Mit eindeutiger Körpersprache und viel Elan ließ sich Udra gegen Hilker auch von zwei Satzbällen gegen ihn im ersten Durchgang nicht verrückt machen und gewann verdient mit 13:11, 11:3 und 11:6. Szita besiegte den Russen Andrey Semenov und erhöhte zur 4:2-Führung.

Alle warteten nun gespannt auf das Spitzenduell, denn sie wussten, dass ein Sieg von Yoshimura gegen Lakatos den TTC-Erfolg festschreiben würde, da Klein auch gegen Zeljko nicht antrat. „Das Spitzenspiel war Zum-mit-der-Zunge-Schnalzen und hat unsere Fans wieder versöhnt – es war einfach ein schönes Finale“, freute sich Veith nach dem 3:1 des 19-jährigen Japaners gegen den 20 Jahre alten Ungarn. „Mit ihm werden wir in den noch ausstehenden Spielen schwer zu schlagen sein“, bilanzierte Rolf Wohlhaupter-Hermann.

Im nächsten Spiel tritt der TTC Frickenhausen am 27. März bei Schlusslicht TTC Ruhrstadt Herne an.