Weilheim. Titel? Abgehakt. Aufstiegsrelegation? Nur noch durch ein Wunder möglich. Die Zeichen der Zeit beim einstigen Titel-Mitfavoriten TSV Weilheim sind eindeutig. Dessen künftiger Chefcoach Christopher Eisenhardt sieht freilich alles andere als Langeweile unter der Limburg aufkommen. Zum einen ist das Erreichen des Saisonziels noch ganz im Fokus. „Wir hatten ja Platz eins bis fünf vor der Runde als Zielbereich genannt“, beschreibt der einstige Defensivakteur die Vorgabe.
Des Weiteren sieht Eisenhardt nicht nur das Rennen um Platz drei eröffnet – auch das Empfehlen für die neue Saison. „Wir schauen schon jetzt im Training ganz genau hin, welche Spieler sich in dieser Situation voll reinhängen und welche nicht“, betont der „Co“ des scheidenden Trainers Alexander Hübbe. Leitsatz: Wer sich jetzt empfehle, habe auch in der kommenden Saison gute Karten, unter der Limburg seinem Fußball-Hobby auf Landesliga-Niveau zu frönen. Ehrgeiz und Ehre sind Eisenhardts Argumente gegen Langeweile. „Wir stehen bereits in Köngen vor einem heißen Spiel bei einer abstiegsgefährdeten Mannschaft“, prophezeit der einstige VfL-Kapitän, der eine hohe Lauf -und Kampfbereitschaft seiner Kicker in der Fuchsgrube sehen möchte.
Hinter den Kulissen laufen derweil die Vorbereitungen für die nächste Saison. Mit möglichen Neuzugängen sind die TSVW-Koordinatoren bereits im Gespräch, zudem sollen auch wieder talentierte A-Junioren nachrücken. Noch sei aber nichts spruchreif, bis Ende April, Anfang Mai soll der neue Kader jedoch stehen.
Für das morgige Spiel müssen Hübbe und Co. auf jeden Fall Mittelfeldakteur Emrah Polat von der Einsatzliste streichen. Die schmerzhafte Prellung aus dem Spiel gegen Waldstetten, resultierend aus einer Attacke im gegnerischen Strafraum, machte ein Training in dieser Woche erneut nicht möglich. Weitere kurzfristige Ausfaller sind Martin Kirschmann (Grippe), Can Kanarya (Zerrung), Marvin Heth (unter der Woche auf Seminar) und Servet Isik (Knieprobleme) – die Langzeitverletzten Ferdi Er, Lukasz Majowski, Michele Latte, Salvatore de Rosa und Alper Varay mitgerechnet, fehlt dem TSVW bis auf einen Mann eine komplette Elf.
Für den morgigen TSVW-Gegner wird die Lage nach drei Niederlagen in Serie langsam ungemütlich. Köngen steht als Tabellenviertletzter auf einem Abstiegsplatz. Bemerkenswert, dass diese Niederlagen allesamt von knapper Natur (2:3 in Nürtingen, 0:1 gegen Blaustein, 0:1 in Waldstetten) waren. „Ganz bitter“ empfindet dies Köngens scheidender Trainer Ralf Rueff, der in seiner letzten TSVK-Saison den sportliche Gau unbedingt vermeiden will. Mit mindestens 300 Zuschauern rechnen die Gastgeber beim Lokalkampf, falls sich die Wetterprognosen für den morgigen Freitag (bewölkt, kein Regen) bestätigen.
Im schlimmsten Fall könnte Köngen am Wochenende sogar bis auf den vorletzten Tabellenplatz abstürzen – Siege der hinter dem TSVK platzierten SC Stammheim (gegen Spitzenreiter SV Ebersbach) und TSV Buch (SF Dorfmerkingen) sowie eine Niederlage des Fuchsgrube-Teams vorausgesetzt.
Etwas entspannter kann Aufsteiger FV 09 Nürtingen den Rest der Runde in Angriff nehmen. Teufels Mannen gastieren am Sonntag beim Tabellenzweiten in Boll. Verzichten müssen die Nürtinger auf den rot-gesperrten Abwehrakteur Patrick Siegert. Dafür ist Torjäger David Coconcelli nach abgesessener Rotsperre wieder an Bord. Im Hinspiel siegte der Neuling 2:0. Eine Wiederholung dieses Resultats würde dem Bestreben der Weilheimer im Kampf um Platz drei entgegenkommen.