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Schiedsrichter machen ihrem Ärger Luft

Fußball Der zurückgetretene Bezirksvorsitzende erhitzt die Gemüter immer noch.

Der Wechsel an der Spitze des Fußballbezirks hat noch keine Ruhe gebracht. Bei den Schiedsrichtern in Göppingen sorgt der ehemal
Der Wechsel an der Spitze des Fußballbezirks hat noch keine Ruhe gebracht. Bei den Schiedsrichtern in Göppingen sorgt der ehemalige Vorsitzende Karl Stradinger immer noch für Unmut. Symbolbild: Markus Brändli

Göppingen. Bis kurz vor dem Ende der Hauptversammlung der Schiedsrichtergruppe (SRG) Göppingen haben die Besucher im „Roten Ochsen“ in Rechberghausen einen harmonischen Abend erlebt. Doch am Schluss kochten die Emotionen hoch. Mehrere Unparteiische machten ihrem Unmut über die Behandlung durch den vor knapp drei Wochen als Bezirksvorsitzender zurückgetretenen Karl Stradinger Luft. Stradinger hatte offenbar laut Aussagen in der Hauptversammlung einige von ihnen suspendiert, unter anderem wegen der Affäre im Zusammenhang mit falschen Kilometergeldabrechnungen.

Achim Frank, der in der Versammlung als Schiedsrichterobmann für drei weitere Jahre in seinem Amt bestätigt wurde, erklärte, dass es mehrere schriftliche und mündliche Anträge gegeben habe, in denen der Ausschluss Stradingers aus der SRG gefordert worden war. Doch nach dem Rückzug des Bezirksvorsitzenden ließen die Referees nach gutem Zureden von Frank ihre Anträge fallen. „Das Thema ist erledigt, er kann uns nichts mehr tun. Er ist weg und fertig“, sagte Frank.

Verbandsobmann Giuseppe Palilla, der zuvor ein Referat über die Entwicklung des Schiedsrichter-Wesens im Württembergischen Fußballverband gehalten hatte, und Rainer Veit, seit Dienstag vergangener Woche kommissarischer Vorsitzender des Bezirks Neckar/Fils (wir berichteten), versuchten, die Wogen zu glätten. „Ich kann verstehen, dass die Emotionen hochkommen, aber wir müssen nach vorne schauen“, appellierte Palilla an die Unparteiischen.

Veit verkündete, dass diejenigen, die vom bisherigen Bezirksvorsitzenden gesperrt wurden, ab sofort wieder pfeifen dürfen. Außerdem versprach er, die Schiedsrichter bis zum Bezirkstag am 23. März in Jesingen nicht mehr zu kontrollieren. Jetzt gelte seine ganze Konzentration der Aufgabe, ein schlagkräftiges Team für die kommende Legislaturperiode im Fußballbezirk zusammenzustellen. „Es hat eine neue Zeitrechnung begonnen. Wir werden die Dinge aufarbeiten und daran arbeiten, dass solche Vorfälle nicht mehr passieren“, erklärte der 59-Jährige.

Laut Veit wird es ihm und seinen Mitstreitern gelingen, bis zum Bezirkstag fast alle Ämter zu besetzen. Derzeit führt der langjährige Staffelleiter Gespräche mit mehreren Kandidaten, die das Amt des Bezirksvorsitzenden ausüben wollen. „Wir brauchen jemanden, der den größten Bezirk im Verband würdig vertritt, ein richtiges Aushängeschild“, beschreibt Veit das Anforderungsprofil für den neuen Vorsitzenden. Auch für die Wiederbesetzung des Bezirksgerichts hat Veit bereits mehrere Kandidaten, wie er verriet. Das Gericht war im Mai 2017 nach der Affäre um falsche Spesenabrechnungen von Schiedsrichtern zurückgetreten.Wolfgang Karczewski