Lokalsport

Schmerztherapie im Erholungsort

Weilheimer Fußballer nach jüngster 0:1-Pleite in Waldstetten unter gehörigem Erfolgsdruck

Nach dem Tiefschlag nun die Fahrt in den Erholungsort: Die Landesliga-Fußballer des TSV Weilheim stehen übermorgen beim Auftritt in Waldstetten unter Zugzwang – Spitzenreiter FC Heiningen droht zu enteilen.

Im Heimspiel gegen den TSV Köngen wurden die Weilheimer (hier Marco Parrotta) mehr gestoppt, als ihnen lieb war - im Auswärtsdue
Im Heimspiel gegen den TSV Köngen wurden die Weilheimer (hier Marco Parrotta) mehr gestoppt, als ihnen lieb war - im Auswärtsduell beim TSVG Waldstetten wollen sie ihr Durchsetzungsvermögen wiederfinden. Foto: Markus Brändli

Weilheim. Das Prädikat eines staatlich anerkannten Erholungsorts trägt Waldstetten seit 2000. Stressige Minuten dürfte der Trip an den Nordfuß des Stuifen allerdings für die nach der bitteren 0:1-Derby-Pleite gegen den TSV Köngen nach einem Positiverlebnis lechzenden Spieler aus der Limburgstadt bringen. Zwar hat der heimische TSGV nur zwei von sechs Heimpartien gewonnen, überzeugte jedoch zuletzt beim 1:1 in Frickenhausen. „Wir sind selbst schuld, dass wir dabei nicht alle Punkte mit nach Hause genommen haben, denn vor dem Ausgleichstreffer müssen wir das zweite Tor machen“, haderte Waldstettens Trainer Leo Gjini. Die Weilheimer sind derweil in einem kleinen Tief und arbeiteten unter der Woche intensiv das Negativerlebnis gegen Köngen auf.

Schon beim glücklichen 3:2 in Buch eine Woche zuvor, sichergestellt erst in der Nachspielzeit, hatte das Team von Trainer Alexander Hübbe phasenweise erstaunliche Konzentrationsschwächen offenbart. Hübbe macht kein Hehl daraus, dass ihm die Derby-Pleite gegen Köngen gründlich die Laune verdorben hat. Seine klare Ansage: Eine klare Leistungssteigerung gegen den TSGV Waldstetten muss her, dessen Kicker mit nur zehn geschossenen Toren 18 Zähler einsammelten.

Etwas Katerstimmung in Weilheim, beste Laune in Heiningen: Der Spitzenreiter baute am vergangenen Wochenende den Vorsprung auf vier Punkte gegenüber dem TSVW aus. Und der nächste Gegner hat bislang schwankende Leistungen gezeigt: Am Sonntag rückt der Tabellensiebte FC Germania Bargau im Heininger Sportzentrum an. Tabellenführung ausgebaut, Rückkehrer eingebaut: Allrounder Dominik Mader kehrte beim 2:1-Erfolg in Deizisau ins Team zurück. Der Kapitän gibt sich zuversichtlich. „Gegen Bargau müssen wir uns wie gegen Deizisau auf Kampf einstellen“, sagt der gebürtige Göppinger und einstige Zweitligaakteur der TuS Koblenz, „allerdings haben wir auf unserem Kunstrasen sicher spielerische Vorteile.“ Trainer Tobias Flitsch warnt unterdessen vor Bargaus Angreifer Christian Krautter: „Ein starker Spieler, er hat in dieser Saison immerhin schon zehnmal getroffen.“

Den Weilheimer Flop haben die Heininger nach eigenem Bekunden zwar mit Wohlwollen, aber ohne Schadenfreude zur Kenntnis genommen. Wenn es am vergangenen Wochenende etwas Positives für die Weilheimer gab, war es die Tatsache, dass der zu diesem Zeitpunkt Tabellendritte FC Eislingen nicht die Gunst der Stunde nutzen konnte und gegen die SF Dorfmerkingen 0:3 unterlag. Bereits morgen kommt es nun in Bonlanden zum direkten Aufeinandertreffen zwischen dem SV Bonlanden und dem FCE – ein Duell zweier ehemaliger Oberligisten. „Auf der soliden Leistung beim 4:0 in Ebersbach bauen wir auf“, zeigt sich SVB-Trainer Klaus Fischer im Vorfeld des Verfolgerduells hoffnungsfroh.

Eine bemerkenswerte Geschichte beschreibt unterdessen Helmut Dietterle: Eigentlich schon im Ruhestand, übernahm der ehemalige VfB-Profi vor etwas mehr als drei Wochen die SF Dorfmerkingen – und seitdem geht es auf dem Härtsfeld bergauf. Satte sieben Punkte aus drei Spielen ist die Zwischenbilanz, die SFD kletterten tabellarisch auf Platz neun. „Ich hoffe, dass wir bis Weihnachten aus dem Gröbsten heraus sind, das muss das Ziel sein“, betont der neue SFD-Trainer.

Morgen Nachmittag rückt der FC Frickenhausen an. Kurioserweise holte auch der FCF aus den vergangenen drei Begegnungen sieben Zähler und verschaffte sich damit ebenso Luft im Ligakeller. „Wir müssen in Dorfmerkingen mehr Laufbereitschaft zeigen als zuletzt gegen Waldstetten“, fordert FCF-Coach Bernd Bauer. Falls es einen Gewinner gibt, blickt jener zumindest etwas ruhigeren Zeiten entgegen.