Lokalsport
Schock für die Knights nach Eberhardt-Pech

Basketball Für den 27-Jährigen Flügelmann ist nach einem Abriss der Patella-Sehne die Saison beendet. Ersatz zu finden, dürfte schwierig werden. Von Bernd Köble

Die Zuschauerränge füllten sich erst langsam, während sich die Mannschaften vor dem ersten Basketball-Testspiel in der Sporthalle Stadtmitte auf dem Spielfeld aufwärmten. So nahm auch kaum jemand Notiz von der Szene, die sich in der Kirchheimer Hälfte lange vor Spielbeginn der Knights gegen die Gäste aus Fellbach abspielte. Auflaufen
 

Das ist eigentlich unmöglich.
Chris Schmidt
Der Sportchef der Knights zu den Aussichten, zum jetzigen Zeitpunkt adäquaten und bezahlbaren Ersatz für den verletzten Flügelspieler zu finden.
 

sollte er noch nicht, aufwärmen mit der Mannschaft schon. Ein schneller Zug zum Korb, eine kurze Bewegung und Sheldon Eberhardt blieb reglos auf dem Rücken liegen. Was zunächst noch harmlos aussah, entpuppte sich am späten Abend nach einer ersten Untersuchung in der Nürtinger Klinik als niederschmetternde Diagnose: Fraktur und Abriss der Pattela-Sehne am Knie. Die Saison ist für den 27-jährigen Neuzugang der Knights beendet noch ehe sie beginnt.

Klein aber fein ‑ Wenn der Kader einer Mannschaft unter dieser Überschrift steht, dann ist klar: Es darf nicht viel passieren. Dass die Knights in dieser Saison das Glück an ihrer Seite haben müssen, um von schwereren Verletzungen verschont zu bleiben, ist im Lager des Basketball-Zweitligisten aus Kirchheim seit dem Abschluss der Personalplanungen Konsens. Vier Wochen vor Saisonstart in der Pro A trifft die Ritter nun das, was Sportchef Chris Schmidt als „Worst Case“ bezeichnet. Der Plan, mit einem hochtalentierten, aus Spargründen jedoch dünner als zuletzt besetzten Kader ins kalkulierte Risiko zu gehen, ist damit vorschnell gescheitert.

Eberhardts Ausfall ist ein Schock für die Knights. Mit dem Pforzheimer, der viele Jahre Pro-A-Erfahrung in Leverkusen, Vechta und Nürnberg gesammelt hat, verlieren die Ritter nicht nur den gefährlichsten Werfer vom Flügel, sondern auch einen Wunschsspieler, den man seit Jahren schon umworben hatte. Eine deutsche Position, für die es enorm schwer werden dürfte, zum jetzigen Zeitpunkt adäquaten und letztlich bezahlbaren Ersatz zu finden. „Das ist eigentlich nicht möglich,“ stellt Chris Schmidt ernüchtert fest. „Diese Situation hätte nicht eintreten dürfen.“

Eberhardt war nach überstandener Handverletzung gerade auf dem Weg zurück aufs Spielfeld. Ärzte hatten vergangene Woche grünes Licht gegeben. Gegen Fellbach sollte er am Freitag nach zehnmonatiger Leidenszeit ein letztes Mal pausieren, um dann voll einzusteigen. Die Vorfreude war auf beiden Seiten groß. In den wenigen Trainingseinheiten hatte der Deutsch-Amerikaner sein großes Potenzial angedeutet. Jetzt warten wieder viele Monate harter Aufbauarbeit auf ihn.