Lokalsport

Schwäbische Titelkämpfe in Spanien

Inline Die Unterensingerin Manuela Schmohl holt sich in Villablino nach dem Weltcup-Sieg auch den EM-Titel im Parallelslalom. Das Neidlinger Geschwisterpaar Marie und Moritz Prinzing sind Europas Beste in der Schülerklasse.

Die Überfliegerin: Welt- und Europameisterin Manuela Schmohl (Foto links, Mitte) ist im Inli
Die Überfliegerin und ein strahlendes Geschwisterpaar: Welt- und Europameisterin Manuela Schmohl (Foto links, Mitte) ist im Inline-Alpinslalom zurzeit das Maß der Dinge. Marie und Moritz Prinzing vom TV Neidlingen könnten es allsbald werden.Fotos: Schödlbauer/Prinzing

Was für ein Wochenende: Nach dem Weltcup-Slalom-Sieg im spanischen Villablino hat die Unterensinger Inlinerin Manuela Schmohl tags darauf im Parallelslalom nachgelegt und sich den EM-Titel geholt. Ihr Ausscheiden im anschließenden Slalom-Wettbewerb trübte die Bilanz daher kaum. „Ich bin mit dem Wochenende trotzdem zufrieden“, meinte die amtierende Weltmeisterin vom SC Unterensingen, die mit dem Weltcup-Erfolg am ersten von drei Wettkampftagen nun auch gute Chancen auf den Gesamt-Weltcup hat.

Keinerlei Bedauern also wegen einer weiteren verpassten Medaille im Slalom. Zum Abschluss war die nämlich durchaus drin. Zweitschnellste war Schmohl nach dem ersten Lauf, lediglich 23 Hundertstelsekunden langsamer als Nationalmannschaftskollegin Mona Sing vom SV Winnenden, die sich den Slalom-Titel sicherte. Schmohl setzte im zweiten Durchgang alles auf eine Karte - und schied aus. „Ich habe zu viel riskiert“, sagte die 29-Jährige ohne enttäuscht zu klingen. Ihren entscheidenden Lauf zum EM-Titel im Parallelslalom bezeichnete Vater und Bundestrainer Emil Schmohl als „furiose Fahrt“. Schmohl: „Derzeit kann sie sich nur selbst schlagen.“

Dass die Titelkämpfe in Spanien zu einer Art schwäbischer Meisterschaft wurden, daran hatten aber auch andere entscheidenden Anteil. Allen voran das Neidlinger Geschwisterpaar Marie und Moritz Prinzing, die sich in der Schülerklasse nach den Plätzen 13 und 17 im Weltcup bei der EM jeweils Gold und Silber ergatterten. Marie, mit 14 Jahren die jüngste Starterin im Feld, raste im Parallelslalom zum Titel, ihr zwei Jahre ältere Bruder wurde Zweiter. Im Slalomrennen tags darauf drehten die beiden Talente vom TV Neidlingen den Spieß einfach um: Gold für Moritz, Silber für seine Schwester, die hinter der Spanierin Claudia Arias Sanchez Zweite wurde.

Auch der TV Unterlenningen war bei der EM am westlichen Rand des kantabrischen Küstengebirges vertreten. Luca Gökeler schaffte es im Parallelslalom der Junioren bis ins Achtelfinale und wurde am Ende Neunter. Tags da­rauf unterstrich er seine gute Form im stark besetzten Juniorenfeld als Slalom-Siebter. Seine jüngere Vereinskollegin Amelie Strehle landete in der Schülerklasse auf Platz 17.

Der Bundestrainer tritt ab

Der Bundestrainer durfte am Ende zufrieden sein. Vier Gold-, drei Silber- und eine Bronzemedaille sammelten die Athleten des Deutschen Rollsport- und Inlineverbands (DRIV) im knapp 9000 Einwohner zählenden Städtchen Villablino in der nordspanischen Provinz Castilla y Leon. Emil Schmohl wird sein Amt als Bundestrainer nach dieser Saison aufgeben, will dem Verband aber weiterhin beratend zur Verfügung stehen, allerdings nicht mehr an vorderster Front. „Für mich ist es Zeit, aufzuhören“, sagt der Funktionär vom SC Unterensingen.bk/vöh