Lokalsport

Schwächeln die Verfolger noch?

Weilheimer Landesliga-Fußballer haben den Vorstoß auf Platz eins oder zwei noch nicht abgehakt

Alexander Hübbe auf Abschiedstour: Nur noch rund drei Monate, bis sich der Trainer-Guru des Landesligisten TSV Weilheim in den fußballerischen Ruhestand verabschiedet. Ins Rampenlicht zurückkehren möchte seine Mannschaft, die am Sonntag mit dem Auswärtsspiel beim TV Echterdingen ins neue Pflichtspieljahr startet.

Weilheim. Preisfrage: Wie motiviert man eine Fußballmannschaft, die der Tabellenspitze 14 Spieltage vor Saisonschluss sieben Punkte hinterherhinkt? Antwort: Indem man neben den eigenen Stärken auf die potenziellen Schwachstellen der Rivalen setzt. Diese These vertritt zumindest Markus Schweizer. „Der SV Ebersbach hat in der Winterpause zwei wichtige Leistungsträger verloren, und bei Tabellenführer Calcio Leinfelden-Echterdingen weiß man ja nie, was passieren wird. Der TSV Weilheim sollte die Saison also nicht vorzeitig abschreiben, sondern die ersten Spiele voll konzentriert angehen und möglichst alle gewinnen, um Druck aufzubauen“, empfiehlt der Ex-Weilheimer und jetzige Spielertrainer des VfL Kirchheim seinen früheren Mitstreitern.

Schweizer hat recht: De facto hilft den Kickern vom Fuße des Egelsbergs im Auftaktspiel 2016 beim Tabellensiebten TV Echterdingen am Sonntag (ab 15 Uhr) nur ein Erfolgserlebnis, um Goldene-Ananas-Spiele im Nachgang zu vermeiden. Entsprechend nimmt Noch-Chefcoach Alexander Hübbe seine Kicker auch in die Pflicht: Nur der Dreier zählt. Rund drei Monate und 14 Landesliga-Pflichtspiele vor seinem erklärten Abschied, verspürt der 62-Jährige zwar schon jetzt Trennungsschmerz („es waren acht tolle Jahre in Weilheim“), aber noch keinerlei Lust, das Feld kampflos zu räumen. „Eine kleine Chance auf Platz eins oder zwei haben wir noch. Dazu müssen wir in Echterdingen gewinnen“, sagt er.

TVE-Trainer Aleks Kalic hat allerdings etwas dagegen. „Mit einem Sieg wollen wir aus dem Niemandsland der Tabelle raus. Es geht darum, uns bis Saisonende noch um ein bis zwei Plätze zu verbessern“, entgegnet der Mann mit VfL-Vergangenheit.

Was das Nahziel der Limburgstädter ist, weiß Christopher Eisenhardt: Die Mannschaft soll den Glauben an sich selbst nicht verlieren. „Sieben Punkte Rückstand sind im Fußball nichts“, erklärt der Cotrainer. Vom Positivdenken lässt sich Eisenhardt auch aufgrund einer rekordverdächtig langen Ausfallliste keineswegs abbringen. Nicht weniger als sieben Spieler (Latte, De Rosa, Ferdi Er, Majowski, Polat, Salzer, Sternemann) fallen zum Auftakt aus – gut ein Drittel des Kaders. „Nach Echterdingen fahren wir mit einer Rumpftruppe“, klagt Eisenhardt, „gewinnen wollen wir aber trotzdem“.

Nach dem Schlagabtausch mit der Kalic-Truppe kommt Freitag in einer Woche der Tabellensechste FV 09 Nürtingen ins Lindachstadion, anschließend fährt die Mannschaft zum neuntplatzierten TSV Blaustein (20. März) – es sind durchweg Mittelfeld-Mannschaften, gegen die der TSV Weilheim punkten muss, um nicht früh in die tabellarische Langeweile-Zone abzurutschen. Ansonsten könnte sogar das vor Saisonstart gesteckte Ziel („Platz unter den ersten fünf“) noch in Gefahr geraten.

Neben der Frage, wohin die Weilheimer Formkurve ab kommendem Sonntag nach durchwachsener Vorbereitung zeigen wird, gibt‘s unter der Limburg derzeit eine zweite Unwägbarkeit. Nach dem angekündigten Rücktritt von Abteilungsleiter Hans-Peter Bauer aus beruflichen Gründen ist vor der Hauptversammlung am 7. April weit und breit noch kein Nachfolger in Sicht.