Lokalsport
Schwarzbauer macht Sprung in der Weltrangliste

Mountainbike Der Reuderner klettert von Platz sieben auf vier und könnte dem BDR einen zweiten Startplatz bei Olympia bescheren. Von Armin Küstenbrück

Auch auf dem Papier ist der Reudener Mountainbiker Luca Schwarzbauer in der absoluten Weltspitze angekommen. Nachdem er bereits seit Wochen die Führung im Shortrack-Weltcup verteidigt und dank der Ergebnisse vom Wochenende beim Weltcup in Andorra, hat der 26-Jährige nun auch in der am Dienstag aktualisierten Weltrangliste einen Sprung vom siebten auf den vierten Platz gemacht. Mit 1341 Punkten liegt er nun hinter dem führenden Schweizer Nino Schurter (1572), dessen Landsmann Lars Forster (1562) und dem Franzosen Jordan Sarrou (1469). „Das ist schon krass“, meint Schwarzbauer, der sich zwischen den beiden Weltcups in Andorra und Les Gets derzeit vom Studienstress an der Costa Brava erholt und dort von der Nachricht über seinen Aufstieg um drei Plätze überrascht wurde.

Das bedeutet auch, dass sich der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und der DOSB berechtigte Hoffnungen auf einen zweiten Startplatz bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 machen dürfen. Die Qualifikationsperiode für die nationalen Verbände läuft noch bis zum 24. Mai. Derzeit liegt Deutschland im olympischen Nationen-Ranking auf Rang sechs. Nur die besten Acht dürfen zwei Athleten nach Paris schicken. „Wenn ich mit meinen Punkten einen zweiten Startplatz möglich machen kann, wäre das schon cool,“ freut sich das deutsche Aushängeschild im Montainbikesport.

Die lange Zeit annähernd auf Augenhöhe fahrenden Mitstreiter im BDR schwächeln zurzeit. Schwarzbauer hat in den vergangenen eineinhalb Jahren alleine fast so viele Punkte eingefahren wie die beiden Freiburger David List, Maximilian Brandl und Georg Egger (Obergessertshausen) zusammen. Die deutschen Chancen auf einen zweiten Olympiateilnehmer stehen nicht schlecht: Die deutschen Männer haben als Sechste bislang 4471 Punkte gesammelt, auf den Plätzen dahinter folgen Großbritannien (4313), Neuseeland (4018), Brasilien (3873) und Dänemark (3749). Die Plätze sieben und acht werden daher hart umkämpft sein. Besonders für Brasilien könnte es eng werden, denn deren größter Punktesammler, der frischgebackene Marathon-Weltmeister Henrique Avancini, hat mit 34 Jahren zum Saisonende seinen Rückzug aus dem Leistungssport angekündigt.

Schwierig wird es auch für die deutschen Frauen: Mit 3630 Zählern liegen sie nur auf Platz elf. Auf den begehrten achten Rang, den derzeit die Britinnen belegen, fehlen stolze 550 Punkte, auf den sicheren siebten, den Italien innehat, sogar fast 2200 Punkte. Die Nationen-Rankings der Männer und der Frauen werden jeweils deutlich von den Schweizern angeführt.