Lokalsport

Schwieriger Auftakt auf der Hahnweide

Zweigeteiltes Wochenende: Wetter-Lotterie am Samstag – Schauer am Sonntag bescheren Segelflug-Piloten einen Ruhetag

Kopfzerbrechen gleich am ersten Wertungstag des Internationalen Hahnweidewettbewerbs im Segelfliegen. Schauer und schwache Thermik bescherten den Piloten gestern einen Ruhetag.

Schwieriger Auftakt auf der Hahnweide
Schwieriger Auftakt auf der Hahnweide

Kirchheim. Am Samstagabend war ein großer Teil der Piloten in den drei gestarteten Klassen wieder auf der Hahnweide zurück, und die Stimmung war entsprechend gut. Am Sonntag stand dann allerdings ein Ruhetag an. Durchziehende Schauer und tief liegende Wolken machten den Tag für die Segelflieger sportlich uninteressant.

Das große Wetterrätsel des Auftakttages stellte bereits der Einstieg in die Schwäbische Alb. Lange mussten die Piloten an der Kante zwischen Teck und Neuffen um die nötige Höhe für den Einstieg in die Thermikrennbahn kämpfen. Wer den entscheidenden Zeitpunkt verpasste, war bereits früh am Tag abgeschlagen. Die beste Strategie für den Abflug wählte Ex-Europameister Reinhard Schramme mit Partner Sebastian Huhmann. Sie flogen vorsichtig vorantastend in vergleichsweise geringer Höhe Richtung Münsingen.

Lange Zeit war sich das Duo unsicher, ob sich der Umweg auszahlen würde. Mit viel Geduld schraubten Sie sich dort schließlich auf 2 600 Meter in die Höhe. Mit dem so gewonnenen Polster ging es wieder zurück nach Grabenstetten zur Abfluglinie. Mit der maximal zulässigen Abflughöhe von 1 700 Meter ging es von dort auf die 256 Kilometer lange Wertungsstrecke nach Ochsenhausen, Donauwörth und zurück zur Hahnweide.

Wer sein Glück darin suchte, der Albkante die nötige Flughöhe zu entlocken, sah sich zu diesem Zeitpunkt schon als Verlierer. Der Vorsprung der weiter südlich Höhe tankenden Ausreißergruppe, in der auch Albert Kiessling von der Fliegergruppe Wolf Hirth mitmischte, war für den Rest des Feldes uneinholbar. Von den 38 gestarteten Seglern der 18-Meter-Klasse kamen nur zwölf wieder zur Hahnweide zurück. Der Rest musste in einem Acker außenlanden oder auf den eingebauten Hilfsmotor zurückgreifen. Als echter Kämpfer zeigte sich Weltmeister Bert Schmelzer (Belgien) und sein Bruder Tijl. Bei deutlich schlechter werdenden Bedingungen kämpften sie sich spät am Abend entlang der Albkante zurück zur Hahnweide. Eine Stunde nach dem Hauptfeld war dann auch das Brüderpaar im Endanflug unterhalb der Teck. Etwas besser lief es für die Piloten der Standard- und Rennklasse. Hier war der Heimkehreranteil mit 50 bzw. 67 Prozent deutlich höher.

Andreas Belz von der Fliegergruppe Dettingen hatte in der Standardklasse am Ende des Tages mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 75 km/h auf der 188 Kilometer langen Strecke die Nase vorne und verwies den Briten Howard Jones nach zweieinhalb Stunden gewerteter Flugzeit mit 56 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. In der Rennklasse sicherte sich der Münchner Stefan Lichtmannecker auf dem 230 Kilometer langen Kurs den Tagessieg.

Für die Pilotinnen und Piloten der Doppelsitzer- und der Offenen Klasse war das Wetterfenster am Samstag zu kurz, ihre Flugzeuge blieben abgebaut. Sie hoffen darauf, am heutigen Montag das Luftrennen wieder aufnehmen zu können.