Weilheim. Zum fünften Mal bereits ging es beim so genannten „Ultraschnecken‘s Plain Vanilla“ am Wochenende mehrfach im Lauftempo um die Weilheimer Limburg. Rund 50 Kilometer waren zu meistern. „Ganz genau sind es 49-Komma-tralala“, flachst Conny Kaltwasser, die den Ultralauf zusammen mit ihrem Mann Jörg organisiert. Nicht allein aus Jux und Tollerei, aus den Einnahmen durch Startgebühren werden tausend Euro an den Aktionskreis für Menschen mit und ohne Behinderung (AKB) gespendet, 300 Euro gehen an die First Responder in Weilheim.
Am frühen Morgen sieht an Weilheims Hausberg alles noch sehr gemütlich aus. Um die Versorgung kümmert sich Jörg Kaltwasser, während seine Frau die Sportler grüßt und sich selbst für den Start vorbereitet. Ihr Mann sorgt derweil dafür, dass in der von Weilheims Winzern zur Verfügung gestellten Kelter Getränke, Kaffee und auch süße Stückchen bereit stehen. Die warme Sonne ist den gut 50 Läufern hold. „Heute brauche ich Sonnencreme für meine Nase“, sagt Nawid Wuttke. Der 33-Jährige hat schon anderes erlebt.
Vor zwei Jahren lief er bei einem gefühlten Schneesturm um die Limburg. Der Vorjahressieger Christopher Greenaway erzählt derweil von anderen Kuriositäten: Er verkleidet sich gern zu kürzeren Läufen. Kürzer bedeutet für den 42-Jährigen in diesem Falle trotzdem die ein oder andere längere Strecke für den Otto-Normal-Sportler. Aber wer Ultras hinter sich bringt, der läuft auch mal beim Silvesterlauf in Ritterrüstung. „Ich renne gern kostümiert“, sagt der gebürtige Engländer.
„Esswettbewerb mit Laufen“
Als Rüstmeister am Staatstheater kommt er an entsprechendes Material. Er war auch schon mal als Banane auf der Strecke. Bei den rund 50 Kilometern rund um die Limburg wäre das natürlich übertrieben. Wichtiger ist da, sich noch mal zu stärken. „Ein Ultralauf ist ein Esswettbewerb mit viel Laufen“, meint Greenaway lachend und holt sich noch mal etwas, bevor es losgeht.
Zum Sieg reicht es diesmal nicht, den holt sich Stefan Lang (4:11 Stunden) bei den Männern und Annette Bruns (5:57) bei den Frauen. Am großen Spaßfaktor ändert das nichts - vor allem, da Greenaway ein wenig von einer Getränkemarke gesponsort wird: „Für jeden Lauf, den ich renne, bekomme ich einen Kasten Bier.“ Sebastian Großhans