Lokalsport

Sie baut Häuser und Karrieren

Ein Leben für den Skisport: „Spagge“ Ambacher. Foto: Marcel Heckel
Ein Leben für den Skisport: „Spagge“ Ambacher. Foto: Marcel Heckel

Serie Was macht eigentlich . . . Daniela Ambacher? „Schifoan is des Leiwandste, was ma si nur vorstö‘n kann“ - hat der österreichische Liedermacher Wolfgang Ambros seinen Kulthit der Sportsfrau aus Neidlingen gewidmet? Vorstellbar wär‘s, ist ihr das Skifahren doch „sehr ans Herz gewachsen“.

„Spagge“ - ihr Spitzname, seit sie in einem Skiurlaub mal ausgiebig Spaghetti gefuttert hatte - wurde viel Talent in die Wiege gelegt. Schon als junges Mädchen wedelte sie den Konkurrentinnen davon. Mit 15 gewann sie bei den deutschen Schülermeisterschaften 1989 das Finale im Parallelslalom gegen die spätere Olympiasiegerin Hilde Gerg. 1991 folgten der nächs­te Slalomtitel und die Berufung in den C-Kader der Nationalmannschaft - eine besondere Genugtuung: „Weil wir Schwaben immer ein bisschen belächelt wurden. Die Bayern haben uns nichts zugetraut“, schmunzelt sie.

Gravierende Verletzungen verhinderten den weiteren Vorstoß in die Eliteklasse. Erst zwang eine chronische Entzündung am Fuß zu einer einjährigen Pause. Schlimmer erwischten sie zwei schwere Skiunfälle mit insgesamt sieben Knie-Operationen. Doch sie steckte nie auf. Noch heute stellt sich die 46-Jährige der Konkurrenz, wenn es die Schneelage erlaubt - zuletzt 2019 beim Teckpokal am Reußenstein.

Als Trainerin mit A-Schein gibt sie ihre reichhaltige Erfahrung weiter an die Kids der SG Teck, dem Verbund der Skifahrer von TV Neidlingen, TV Unterlenningen, SVL Kirchheim, TSV Jesingen, TSV Weilheim und SC Wiesensteig. Wenn das zu Hause auf der Alb nicht möglich ist, organisiert sie Ski-Freizeiten im Allgäu, in Österreich oder Frankreich.

Die diplomierte Bauleiterin ist seit 2013 ihre eigene Chefin, kann sich die Zeit für ihre Hobbys selber einteilen. Dazu zählt das intensive Radeln. Mit ihrem E-Bike unternimmt sie Touren über 100 Kilometern und mehr.

Bald muss sie damit eine Pause einlegen. Dann heißt es: Kirschen ernten von 120 Bäumen der Familie Ambacher im „gelobten Land“. Mit einem positiven Nebeneffekt: Martina Ertl, Petra Haltmayr, Armin Bittner, Bernie Huber oder Hansjörg Tauscher zählen zu ihren Kunden. Der Kontakt mit den befreundeten Ski-Stars von einst weckt bei „Spagge“ immer die Erinnerung an ihre erfolgreichste aktive Zeit. Klaus Schlütter