Lokalsport

Sieben Sekunden fehlen

Mountainbike: Manuel Fumic verpasst WM-Bronze in Andorra nur knapp

Eine starke Leistung hat Manuel Fumic bei der Weltmeisterschaft in La Massana, Andorra, nur zu Rang vier gereicht. Die Medaillen gingen an Nino Schurter, Julien Absalon und Ondrej Cink. Im U23-Rennen gab es für Christian Pfäffle eine Enttäuschung.

La Massana. Die Bronze-Medaille baumelte quasi vor seiner Nase, doch Manuel Fumic fehlten am Samstag die entscheidenden Watt Leistung, um sie sich greifen zu können. Lächerliche sieben Sekunden trennten den Kirchheimer nach 1:30:44 Stunden Rennzeit von Edelmetall.

Ohne Zweifel: Manuel Fumic hat schon schwächere Rennen abgeliefert, viel schwächere. Doch selten stand ihm die Enttäuschung so ins Gesicht geschrieben, wie im Zielraum dieser WM. Der Körper war matt, ausgepresst bis auf den letzten Tropfen Energie. Er sank an der Bande nieder, blickte eine Weile ins Leere und schüttelte dann den Kopf. „Was soll ich sagen? Cink war am Berg einfach schneller, er konnte einen größeren Gang treten.“

Die beiden Top-Favoriten Nino Schurter und Julien Absalon fuhren spätestens ab der dritten Runde in ihrer eigene Liga, auch wenn die Verfolger Ondrej Cink, Manuel Fumic und Mathias Flückiger noch längst nicht abgeschlagen waren. Als Fünfter hatte Fumic nach drei Runden nur 18 Sekunden Rückstand auf den führenden Absalon. Doch wirklich aufschließen konnte zu dem Duo niemand mehr.

Flückiger handelte sich an einem Sprung einen Hinterrad-Defekt ein und verlor 30 Sekunden. In der vierten Runde dann stürzte Manuel Fumic. Betrachtet man die Rundenzeiten, dann gingen ihm in dieser Phase rund 20 Sekunden verloren. Die vorletzte Runde begann er mit 30 Sekunden Rückstand auf Ondrej Cink. Das gab auch Flückiger die Gelegenheit, noch mal aufzuschließen. Der Schweizer konnte danach aber nicht mehr offensiv agieren und war nicht mehr in der Lage, Fumics Hinterrad zu halten. So wurde es ein Duell um Bronze zwischen dem Tschechen und dem Kirchheimer. Der Deutsche Meister holte die verlorene Zeit in den technischen Passagen immer wieder auf, doch er kam nie an Cink vorbei um ihn noch entscheidend unter Druck zu setzen.

„Ich wusste, ich muss in der letzten Runde am höchsten Punkt an ihm dran sein, aber da hatte ich 15 Sekunden Rückstand und konnte nur noch darauf hoffen, dass er einen Fehler macht“, meinte Manuel Fumic. Doch der U23-Weltmeister von 2012 machte keinen Fehler. Fumic kam zwar noch mal näher, kämpfte verbissen, doch näher als diese sieben Sekunden kam er nicht mehr. Am Ende blieb nur die gefürchtete Holzmedaille und Enttäuschung, obwohl es die zweitbeste WM-Platzierung seiner Karriere war.

Für Christian Pfäffle vom MTB Teck hätte die WM am Freitag kaum schlechter verlaufen können. Er konnte als 65. mit einer Runde Rückstand auf den Neuseeländer Anton Cooper gar nicht sagen, wie gut seine Verfassung eigentlich war. Dafür wurde sein Rennen zu oft unterbrochen von technischen Problemen. Schon in der zweiten Runde brach seine Kettenführung. „Dadurch ist mir im Downhill immer die Kette runter gefallen und ich musste anhalten“, erzählte er. „Dann hat es beim Treten immer die Kette hochgezogen und ich musste wieder anhalten.“

An ein Vorwärtskommen war damit nicht zu denken. Zudem hatte sich der Neuffener an diesem Tag in der Wahl der Reifen vergriffen. Viele Anstiege musste er laufen, weil er auf dem matschigen Boden keinen Grip fand. „Alle haben gesagt, dass es mit Trockenreifen geht. Aber es ging dann doch nicht“, erklärte Pfäffle. Zuvor, beim U23-Rennen der Damen, hatte es wiederholt geregnet. Der Untergrund war nass geblieben. Mit dem leichten Antrocknen setzte das Profil aber noch mehr zu. Pfäffles abschließender Kommentar war verständlich: Eine WM zum Vergessen.