Lokalsport

Sieg, Schock und Schnee

TTV-Volleyballerinnen auswärts stark

Lohnende Anreise, beschwerliche Rückreise und dazwischen ein Schockmoment: Die Oberliga-Volleyballerinnen des TTV Dettingen haben mit einem 3:1-Sieg beim VfB Friedrichshafen die Tabellenführung verteidigt, hatten auf dem Heimweg jedoch mit winterlichem Schneegestöber zu kämpfen. Zudem verletzte sich Außenangreiferin Meike Kehle während des Spiels schwer an der Hand.

Friedrichshafen. Während des zweiten Satzes kam es zu einem Schreckmoment für die TTV-Frauen. Außenangreiferin Meike Kehle wurde bei einer Blockaktion so schwer an der Hand verletzt, dass sie noch während des Spiels ins Klinikum Friedrichshafen gebracht werden musste. Mit ausgekugeltem Gelenk im kleinen Finger fällt sie nun für mehrere Wochen aus.

Das Team um Trainer Roland Hunger startete konzentriert in die Partie und konnte sich durch starke Aufschläge und gute Angriffskombinationen zu Beginn eine Sechs-Punkte-Führung erspielen und bis zum Schluss den Vorsprung erhöhen (25:14). Im zweiten Durchgang schien der Verlauf ähnlich. Die allesamt groß gewachsenen Gegnerinnen vom Bodensee kämpften sich aber zurück und brachten durch starke Angriffe die TTV-Abwehr ein ums andere Mal ins Wanken. Dann der Schreckmoment: Beim Spielstand von 19:23 passierte die unglückliche Blockaktion, bei der sich Meike Kehle verletzte und nicht mehr weiterspielen konnte. Trainer Hunger hatte zu diesem Zeitpunkt bereits alle mitgereisten Spielerinnen von der Bank eingesetzt und konnte so keinen regulären Spielerwechsel mehr durchführen. Eine Sonderregelung lässt es in solchen Situationen aber zu, eine bereits eingesetzte Spielerin ausnahmsweise erneut einzusetzen. Der Schock in der Dettinger Mannschaft war jedoch zu groß, um den Vorsprung der Gäste noch einzuholen (21:25).

Im dritten Durchgang kreisten die Gedanken dann anfangs noch mehr um die verletzte Mitspielerin als um das laufende Spiel. Kehle wurde auf der Außenposition durch die eigentlich auf der Diagonalposition spielende Clarissa Preuß ersetzt. Sabine Beck übernahm dafür die Diagonalposition. Direkte Fehler im Angriff und in der Abwehr brachten einen 6:13-Rückstand. Dann platze der Knoten. Dettingen kämpfte sich Punkt um Punkt ran. Die gute Annahme um Libera Tina Frank ließ es zu, dass Sabine Babinger ihre Mittelangreiferinnen Yasemin Pinar und ­Anika Herdtle nach Lust und Laune in Szene setzen konnte. Mit viel Kampfgeist und einer geschlossenen Teamleistung entschieden die Gäste auch lange Ballwechsel für sich. Mannschaftsführerin Clarissa Preuß konnte nun ihre Aufschläge so gut platzieren, dass die Friedrichshafener keine Chance auf einen Spielaufbau hatten. So ging der Satz verdient an Dettingen (25:23).

Im vierten Satz lief dann nach zwei weiteren Positionsumstellungen alles rund. Sabine Beck wurde von Yasemin Pinar auf der Diagonalposition abgelöst. Lisa Marie Heinrich trat nach langer Verletzungspause wieder ihre gewohnte Mittelblock-Position an und konnte das Team wieder in voller Leistung unterstützen. Anika Herdtle brachte zu Beginn des Satzes mit sieben aufeinanderfolgenden druckvollen Aufschlägen die Annahme der Friedrichshafenerinnen so stark in die Bredouille, dass kaum ein Ball ins Dettinger Spielfeld zurückkam (9:3). Die Abwehr und der variable Spielaufbau ließ die TTV-Damen immer wieder punkten, und nach 95 Spielminuten konnten die Dettingerinnen beim 25:17 den 3:1-Auswärtssieg feiern. Dadurch grüßen die TTV-Damen nun mit fünf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten TV Rottenburg von der Tabellenspitze, haben allerdings ein Spiel mehr auf dem Konto als der Verfolger aus Oberschwaben.

Am kommenden Samstag treffen die Dettingerinnen im Spitzenspiel zu Hause auf den Tabellenzweiten TV Rottenburg, der sich am vergangenen Sonntag mit 3:1 gegen den bisherigen zweitplatzierten MTV Ludwigsburg durchsetzen konnte. Das Spiel beginnt um 19.30 Uhr in der Dettinger Sporthalle. Für Bewirtung ist bestens gesorgt.cp

TTV Dettingen: Babinger, Beck, Frank, Heinrich, Herdtle, Kehle, Kober, Pinar, Preuß