Lokalsport

Silber für Corucles Goldjungen

Leichtathletik Der 17-jährige Alexander Czysch vom VfB will in die Fußstapfen von Rekord-Sprinter Tobias Unger treten.

Alexander Czysch. Foto: Ralf Görlitz
Alexander Czysch. Foto: Ralf Görlitz

Stuttgart. Ein Jahrzehnt lang war Tobias Unger das Paradepferd von Micky Corucle, Sprinttrainer beim VfL Kirchheim und VfB Stuttgart. Jetzt formt der Coach ein neues Juwel, das sich anschickt, in die großen Fußstapfen seines Vorbilds zu treten: Alexander Czysch, gerade mal 17 Jahre alt. Bei der Wahl der „Leichtathleten des Jahres“ durch Leser der Fachzeitschrift „Leichtathletik“ und deren Internetportal wurde der Jüngste aller Nominierten bundesweit auf Platz zwei gewählt.

Zur Wahl standen zehn Junioren. 27 000 Stimmen wurden abgegeben. Die meisten, 23,8 Prozent, entfielen auf den 5,61-Meter-Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre von Bayer Leverkusen. Czysch bekam 10,3 Prozent - der Lohn für den Gewinn der Goldmedaille bei der U18-Europameisterschaft im Sommer in persönlicher Bestzeit von 21,15 Sekunden. Im Juli wurde er auch süddeutscher und deutscher Juniorenmeister.

Czysch kam vom LAZ Salamander Kornwestheim zum VfB und betreibt erst seit zwei Jahren Leichtathletik. Unter Corucle hat er sich sprunghaft entwickelt. So schnell wie er war selbst Unger in seinem Alter nicht. Czysch hat ähnliche herausragende Eigenschaften wie der Hallen-Europameister von 2005 und 15-malige deutsche Meister, der seit seinem Rücktritt 2013 beim VfB als Athletiktrainer für den Fußballnachwuchs arbeitet. „Alex ist diszipliniert, fokussiert, versäumt keine Trainingseinheit und beschwert sich nicht, wenn er im Training mal über die Grenzen gehen muss“, lobt Corucle. Ziel der beiden ist es, eines Tages Ungers deutschen Rekord über 200 Meter von 20,20 Sekunden zu brechen.

Am heutigen Samstag startet Czysch bei einem Meeting in Luxemburg in die Hallensaison. Allerdings mit dem Handicap von zwei Monaten Trainingsrückstand nach der Rückkehr von den olympischen Jugendspielen in Buenos Aires, wo er das Finale erreicht hatte.Klaus Schlütter