Lokalsport

Silber für den Piloten, Gold fürs Flugzeug

Segelfliegen Bei den Weltmeisterschaften in Tschechien holt Mario Kießling von der Fliegergruppe Wolf Hirth den Vizetitel in einem Modell von Schempp-Hirth. Von Lars Reinhold

So sehen die besten Segelflieger der Welt aus (von links): Mario Kießling, Wolfgang Janowitsch und Jean-Denis Barrois.Foto: Benj
So sehen die besten Segelflieger der Welt aus (von links): Mario Kießling, Wolfgang Janowitsch und Jean-Denis Barrois.Foto: Benjamin Neglais

Die Piloten der Fliegergruppe Wolf Hirth schweben bei verschiedenen Wettbewerben auf der Erfolgswelle. Bei der WM der 18-Meter-Klasse im tschechischen Hosín flog Mario Kießling auf den zweiten Platz in der Gesamtwertung und wurde wie 2017 Vizeweltmeister. Insgesamt 44 Piloten waren in der starken Wettbewerbsklasse an den Start gegangen, und lange sah es so aus, als könnte sich Kießling dieses Mal WM-Gold sichern. In neun Rennen flog er in die Top Ten, einmal war er Zweiter und zweimal Dritter, an den letzten beiden Wertungstagen fand er allerdings nicht die Ideallinie und musste sich am Ende Wolfgang Janowitsch aus Österreich geschlagen geben. Jean-Denis Barrois aus Frankreich flog auf den dritten Rang.

Ein Erfolg war die WM auch für den Kirchheimer Flugzeugbauer Schempp-Hirth, denn Kießling und Janowitsch errangen ihren Erfolg mit dem neuen Ventus 3 T. Insgesamt gingen vier der fünf bestplatzierten Piloten mit dem Erfolgsmodell aus Kirchheim an den Start. In der offenen Klasse gab es gar einen deutschen Doppelsieg - wenngleich die erfolgreichen Sportler nicht aus Kirchheim kamen. Michael Sommer setzte sich hier vor Felipe Levin durch, Petr Tichy aus Tschechien erflog Rang drei.

Duo siegt am Klippeneck

Auch beim traditionellen Klippeneck-Wettbewerb, der in diesem Jahr zum 50. Mal ausgetragen wurde, flogen die Kirchheimer vorne mit. Auf dem Flugplatz nahe Denkingen gingen zwei Einsitzer-Piloten und eine Doppelsitzer-Crew an den Start. Letztere war es auch, die in ihrer Klasse die Nase vorn hatte. Stefan Kessler und Peter Kluge waren mit einem neunten Platz am ersten Wertungstag im Mittelfeld eingestiegen, konnten aber am Tag darauf das Rennen für sich entscheiden. Bis zum vorletzten Wettbewerbstag flogen beide mit ihrem Duo Discus stets in die Top Ten und holten sich im letzten Rennen noch einmal den Tagessieg. Das reichte am Ende für den Gesamtsieg in der Doppelsitzer-Klasse mit einem Vorsprung von 185 Punkten auf die Zweitplatzierten. „Die Bedingungen in der Wettbewerbswoche waren fantastisch“, sagte Kessler. „Es waren beinahe afrikanische Verhältnisse mit hohen Temperaturen und perfekter Thermik, die hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten ermöglichte.“

In der Standardklasse ging Dominik Nowak ins Rennen. Der 21-Jährige verlor am ersten Tag Punkte, weil er versehentlich die Alternativstrecke für schlechtes Wetter flog und damit auf dem letzten Platz landete. Danach kam er zweimal unter die Top Ten und erreichte am Ende Platz neun in der 14 Teilnehmer starken Klasse. Dritter im Bunde war Rainer Rauch, der mit seinem Ventus 2 in der 18-Meter-Klasse auf Platz 22 landete. Zwei 14. Plätze im Feld der 27 Piloten waren Rauchs beste Ergebnisse.

Kirchheimer schnuppern an Top-Ten-Platzierung

In der Segelflug-Bundesliga steht die Fliegergruppe Wolf Hirth zwei Runden vor Ende der Saison auf Gesamtplatz 14. Angeführt wird die Tabelle vom Luftsportring Aalen mit 230 Punkten, gefolgt von der LSG Bayreuth mit 227 Punkten. Rang drei hält die Fliegergruppe Schwäbisch-Gmünd mit 201 Punkten. Die Kirchheimer haben aktuell 121 Punkte auf ihrem Konto.lr