Aix en Provence. VfL-Triathletin Silke Roßkopf (45) hat sich dank eines siebten Platzes in ihrer Altersklasse beim Ironman France in Aix en Provence über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen völlig überraschend für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii qualifiziert.
Dabei war die Kirchheimer Ärztin aufgrund der extremen Hitze und des sehr anspruchsvollen Rad- und Laufkurses mehrfach kurz vor der Aufgabe gestanden. Die Auftaktdisziplin gelang ihr recht gut, bei der sie als eher schwächer geltende Schwimmerin dem Wasser nach 1.25,32 Stunden entstieg. Auf der sehr anspruchsvollen Radstrecke mit über 2000 Höhenmetern und vielen steilen Anstiegen machte sie jedoch Platz um Platz gut, ehe nach 120 Kilometern plötzlich die Gangschaltung streikte. Glücklicherweise erreichte sie nach einigen Kilometern einen neutralen Servicepunkt und konnte dort die Probleme beheben lassen. Dennoch verlor sie hier wertvolle Zeit. Bei immer heißeren Temperaturen von über 35 Grad erreichte sie nach 6.49,57 Stunden die zweite Wechselzone.
Die ebenfalls schwierige und schattenfreie Laufstrecke wies über 400 Höhenmeter auf und verlangte den Athleten alles ab. So konnte Roßkopf ihre sonstige Laufstärke nicht wie gewohnt ausspielen und kämpfte gegen die Rennaufgabe. Dennoch reichte es am Ende mit einer Marathonzeit von 4.30,04 und einer Gesamtzeit von 12.56,52 Stunden für den siebten Platz in der AK 45, der gleichzeitig die beste Platzierung ihrer bisherigen Ironman-Laufbahn war.
Spannend wurde es dann bei der anschließenden „Slotvergabe“ für den Ironman Hawaii, da für die AK 45 nur zwei Qualifikationsplätze vergeben wurden. Zwei der vor ihr liegenden Athletinnen hatten sich schon bei anderen Rennen qualifiziert und somit wurden die weiteren Plätze im sogenannten „Rolldown-Verfahren“ vergeben. Das heißt, dass man qualifiziert ist, sobald einer den Platz nicht annimmt. Da drei Athletinnen verzichteten, fiel einer der freien Plätze auf die Kirchheimerin, für die damit ein Lebenstraum in Erfüllung geht.
Mit Roßkopf und der für den DSW Darmstadt startenden Simone Mayer sind damit gleich zwei Kirchheimerinnen bei der Ironman-WM im Oktober auf Hawaii am Start – letzte lokale Starterin dort war Wiltraud Bandle im Jahr 1997. gs