Lokalsport

Singh hielt Wort: Drei Tore für die Kirchheimer Rettung

Vor dem „Endspiel“ in Kuchen bildete die Mannschaft des VfL Kirchheim einen Kreis. Antonio Singh hielt die Motivationsrede. Er versprach, selber alles für den wichtigen Sieg zu tun. Der Stürmer hielt Wort. Er steuerte drei Tore zum 5:1 bei, mit dem sich die Blauen so gut wie für das Relegationsspiel zum Klassenerhalt qualifizierten.

Da kommt Freude auf: Die Kirchheimer feiern in Kuchen, als ob sie gerade Meister geworden sind.Foto: Genio Silviani
Da kommt Freude auf: Die Kirchheimer feiern in Kuchen, als ob sie gerade Meister geworden sind.Foto: Genio Silviani

Kirchheim. „Beim letzten Spiel saß Antonino auf der Bank, aber heute hat er mich Lügen gestraft. Er war der Matchwinner. Wenn ich den Spielbericht schreiben würde, stünde meine Überschrift fest: Singh Halleluja!“ lobte Spielertrainer Markus Schweizer den Routinier mit den Wurzeln aus Indien und Italien.

Vor dem letzten Spieltag hat der VfL als Viertletzter der Bezirksliga-Tabelle drei Punkte Vorsprung gegenüber dem FTSV Kuchen. Die Ausgangslage ist komfortabel. Kirchheim empfängt den Tabellenletzten und längst als Absteiger fest stehende TSVW Esslingen, der sich gestern zu Hause eine 0:6-Klatsche gegen Nellingen einhandelte . Ein Unentschieden reicht, um die Kuchener auf Distanz zu halten, selbst wenn die überraschend beim RSK Esslingen gewinnen sollten.

Bleibt der VfL Tabellen-13., trifft er am 21. Juni in der Relegation in Weilheim auf eine dieser drei Mannschaften: Heiningen II, Oberesslingen, Jesingen. Der Sieger bleibt beziehungsweise steigt in die Bezirksliga auf.

In der Winterpause lag Kirchheim mit sieben Punkten schier aussichtslos am Tabellenende. Seit dem Neuanfang mit frischen Leuten in und hinter der Mannschaft hat der VfL eine tolle Aufholjagd hingelegt und 18 Punkte geholt. In Kuchen hatte er den Gegner, nach nervösem Beginn, nach 20 Minuten im Griff. Neben Singh trafen Nicolo Incorvaia und Luca Ruoff, die vom TSV Weilheim II kamen. „Wir haben unser erstes großes Ziel erreicht. Jetzt wollen wir auch den letzten Schritt zum Klassenerhalt tun“, sagt Abteilungsleiter Oliver Klingler.

Unterdessen laufen die Planungen für die nächste Saison. Zur Verstärkung der Mannschaft wurde bereits ein dicker Fisch an Land gezogen: Von der Weilheimer Landesligatruppe wechselt Kai Hörsting (30) an die Jesinger Allee. Der Torjäger musste sich beim TSV zuletzt oft mit der Jokerrolle zufrieden geben. In Kuchen war er schon als Zuschauer dabei.

Glückwunsch an einen anderen Verein hoch droben auf der Alb. Die SG Erkenbrechtsweiler/Hochwang machte mit einem 4:2 über den TSV Holzmaden die Meisterschaft in der Kreisliga A perfekt und kehrt nach einjähriger Abwesenheit in die Bezirksliga zurück. Noch lange nach Spielschluss saßen die Sieger auf dem Rasen und feierten mit Bier und Pizza den Erfolg.

„Spielerisch waren wir nicht immer die Besten, trotzdem sind wir verdient Meister geworden. Wir sind mit unserem kleinen Kader eng zusammengerückt. Die gute Kameradschaft hat viel bewirkt“, fasst Trainer Georgios Karatailidis die Pluspunkte zusammen. „Der Großteil der Spieler bleibt uns erhalten. Natürlich müssen wir uns auch verstärken“, betont Abteilungsleiter Sven Laderer. Die Gespräche „mit mehreren Spielern“ laufen. Ein Abgang steht schon fest: Kai Manuel Länge wechselt zum Bedauern von Karatailidis aus beruflichen Gründen nach Unterlenningen.

Vorne alles klar, hinten fast alles offen. In die Kreisliga B verabschiedet hat sich bisher nur der VfB Neuffen trotz eines 2:1-Siegs über Weilheim II. Zwei Begleiter werden noch gesucht, ein dritter Verein muss in die Relegation. Mit Weilheim und Bempflingen, vorher als Titelanwärter gehandelt, treffen zwei Kandidaten aufeinander. Holzmaden kann sich mit einem Heimsieg gegen Unterlenningen retten, der TG Kirchheim reicht in Dettingen ein Remis.

Der TV Unterlenningen ist nach dem 2:0 gegen Vize Jesingen aus dem Schneider. Zur nächsten Saison steht das große Stühlerücken an. Trainer Timo Weinhofer wechselt bekanntlich zu Weilheim II. Dafür hat künftig der bisherige „Co“ Ingo Schäfer als Spielertrainer das Sagen. Neuer Assistent: Timo Stümpflen. Für die zweite Mannschaft ist künftig Christo Nakudis verantwortlich.

Nichts Neues in den Sicherheitsligen. In der B 5 nahm Meister TSV Raidwangen die vorletzte Hürde Ötlingen II und blieb damit auch im 23. Spiel ungeschlagen. Imponierend vor allem das Torverhältnis von 119:5. Was die Anzahl der Treffer betrifft, kann allerdings eine Mannschaft, die in Sachen Aufstieg aus dem Rennen ist, überraschend Schritt halten - auch der TSV Ötlingen I hat bisher 119 Mal getroffen. Mal gespannt, wer dieses Fernduell nächsten Sonntag für sich entscheidet, Raidwangen gegen Oberlenningen II oder Ötlingen bei Jesingen II.