Lokalsport

So schützt die Fifa Flüchtlinge aus dem Ausland

Kirchheim. Preisfrage: Wie viele Fußball-Verbände waren involviert, bevor die afrikanischen Flüchtlingskicker für die TG Kirchheim mit einem Spielerpass im Sommer 2015

offiziell kicken konnten? Antwort: vier – Württembergischer Fußball-Verband (WFV), Deutscher Fußball-Bund (DFB), Weltverband Fifa und Gambia Football Association (GFA). Obwohl die Zusammenarbeit zwischen den Organisationen in aller Regel funktioniert, kamen nicht alle persönlichen Daten in Gambia schlussendlich an. Doch diese Informations-Zensur war/ist aus Gründen des Personenschutzes gewollt, um politischen Flüchtlingen ein möglichst großes Maß an Sicherheit zu geben.

„Bei Freigabeersuchen mit politischen Flüchtlingen bekommt der abgebende Fußballverband von der Fifa keinerlei Informationen über den Aufenthaltsort und den neuen Verein des Fußballers“, lässt der DFB in einer mündlichen Stellungnahme verlauten, „und er erfährt auch nicht, aus welchem Nationalverband das Ersuchen kommt“. Der Schutzmechanismus gilt für alle Amateurspieler.

Im Falle der Turngemeinde heißt das: Ihre 30 Gambier können sich derzeit in relativer Sicherheit wiegen. Im Heimatland wissen nur die engsten Verwandten oder Freunde über ihre aktuellen Lebensumstände Bescheid. Die Maßnahme der TG Kirchheim, entgegen sonstiger Vereinspraxis auf Veröffentlichungen von Spielernamen im Internet bis auf Weiteres zu verzichten, tut ein Übriges dazu, dass Abdoulaye, Baboucar und Co. im teckstädtischen Umfeld nahezu in totaler Anonymität leben können.