Lokalsport
Spaßbremse an der B465

Fußball-Kreisliga ADer SV Nabern kann bei einem Sieg im Duell bei den SF Dettingen den Lokalrivalen tabellarisch auf Abstand halten. Von Reimund Elbe

In der Jugend kickte er für die SF Dettingen, am Sonntag will Marco Kunze für die Sportfreunde die Spaßbremse spielen. „Wir erwarten einen heißen Tanz“, sagt der Trainer des Tabellenfünften SV Nabern vor dem lokalen Hit gegen den Liga-Siebten an der Bundestraße 465.

Beide Teams haben jeweils ein Päckchen zu tragen. Der vergangene Sonntag verlief weder für die Dettinger (2:4 in Grafenberg) noch für die gar 1:4 gegen den TSV Harthausen patzenden Naberner sonderlich attraktiv. Kunze trauert vor allen Dingen den vergebenen Chancen nach. „Die Harthausener sind robust, im Angriff auch schnell, aber die Abwehr wirkt nicht immer stabil“, resümiert der SVN-Trainer.

SFD-Abteilungsleiter Christian Renz hat mit Marco Kunze einst zusammen in der Dettinger Jugend gekickt. Nicht nur deshalb sind die Bande zwischen den Nachbarn eng. Immer mal wieder wechseln Spieler von der einen Seite auf die andere. Viele Lokalkämpfe hat Renz sowohl als Fußballer als auch als Funktionär live erlebt, kann sich dadurch ein Urteil erlauben. „Extrem hitzig waren die Derbys nie“, erinnert sich Renz, zurückgezogen habe im Spiel allerdings auch keiner. Gesunde Härte nennt sich das Ganze in der Umgangssprache.

Dabei verheißt das Match diesmal nicht nur wegen der jüngsten Niederlagen der Beteiligten besondere Spannung: Die Sportfreunde könnten per Sieg den Rivalen (eine Partie weniger ausgetragen) tabellarisch überholen, zudem wieder in Tuchfühlung zu den Top drei bekommen. „Allerdings reißen unsere personellen Probleme nicht ab“, hadert SFD-Boss Renz. So fällt ganz aktuell Kapitän Florian Gautsch mit einem Bänderriss am Knöchel wohl für viele Wochen aus.

Weilheim wittert Morgenluft
Beim TSV Weilheim II steigt das Stimmungsbarometer deutlich an. Ein einziger Treffer genügte hierfür. Das 1:0 gegen den TSV Grötzingen, Torschütze Timo Bühler, regt auch die Phantasie an – die Nichtabstiegszone rückt einen Tick näher heran. „Der Sieg war auf jeden Fall gut fürs Selbstvertrauen“, sagt Robert Bressmer, Teil des Weilheimer Trainer-Duos vor dem Spiel gegen den FV 09 Nürtingen. Der morgigen TSVW-Gegner taumelt nicht nur durch die Runde, sondern schon seit Jahren abwärts. Seit dem Fall aus der Landesliga im Juni 2018 läuft auf dem altehrwürdigen Wörth die Suche nach Stabilität. Aktuell liegt „der Nullneun“, wie der Klub seit eh und je in der Hölderlinstadt genannt wird, nur zwei Zähler vor dem TSV Weilheim II.

TG mal wieder Außenseiter
Eine fast unlösbar wirkende Aufgabe liegt vor der TG Kirchheim. Deren Abteilungsleiter Okan Elmas sieht die erste Halbzeit gegen den FV 09 Nürtingen („das war ein echter Fortschritt“) aber als mutmachend vor dem Auftritt bei Türkspor Nürtingen an. Der Job auf dem Kunstrasenplatz am Hölderlin-Gymnasium wird auch ein anspruchsvoller, weil Türkspor den spielfreien Tabellenführer TSV Harthausen mit einem Sieg über die Kirchheimer überholen könnte. Bei der TG fehlt neben einigen verletzten Akteuren auch Atakan Yurtseven (Gelb-Rot-Sperre). Für TG-Trainer Israfil Kilic wird es übrigens ein ganz besonderes Spiel. „In Nürtingen hat Israfil eine sportlich äußerst erfolgreiche Zeit erlebt“, sagt Türkspor-Abteilungsleiter Ferhat Ayhan. Als der Klub noch unter dem Namen FC Nürtingen unterwegs war, bildete Kilic einen Teil jenes Teams, das von der Kreisliga A bis in die Landesliga aufstieg. Ein Geschenk zum Wiedersehen soll es aber nicht geben. „Wir sind favorisiert, werden aber trotzdem die TG nicht unterschätzen“, lautet Ayhans Einschätzung.

Keeper Cekic zwei Mal operiert

Es war der Schockmoment vergangenen Sonntag in der Kreisliga A2 – jener Augenblick, als sich Onur Cekic bei einem Zusammenprall mit dem Großbettlinger Denis Brandstetter Schien- und Wadenbein brach. „Diese Verletzung ist mit das Heftigste, was einem Fußballer passieren kann“, zeigt sich Türkspor-Vorstandsvorsitzender Sercan Tonbak auch Tage später immer noch betroffen. Wie der Nürtinger Klub mitteilt, wurde Cekic noch am Sonntagabend operiert, gestern habe eine weitere Operation angestanden.
Eine seriöse Prognose, ob und wann ehemalige Keeper der Sportfreunde Dettingen und des TSV Jesingen wieder wird Fußballspielen können, scheint zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. rei