Lokalsport

Spiel mit dem FeuerKommentar

Als ob sie sportlich nicht bereits genügend Baustellen hätten, haben sich die Weilheimer Landesligakicker nun auch noch eine Trainerdiskussion aufgehalst, die so unnötig wie gefährlich ist. Denn das Hickhack um Christopher Eisenhardt, der mit Danell Stumpe zur kommenden Saison nun offenbar doch nicht automatisch das Erbe von Alexander Hübbe antreten soll, hat nicht nur den gleichermaßen erfahrenen wie sensiblen Co-Trainer aufgeschreckt. Die unvermutete Abkehr von der vor dieser Saison getroffenen Nachfolgevereinbarung droht auch Unruhe in eine Mannschaft zu bringen, die infolge unzähliger Verletzungsausfälle in den vergangenen Wochen bereits verunsichert genug war.

Der Fisch stinkt dabei auch in Weilheim vom Kopf her. Sich plötzlich nicht mehr an öffentlichkeitswirksame Aussagen pro Eisenhardt erinnern zu wollen, und sie – seien sie denn falsch gewesen – seit den ersten Verlautbarungen im Mai undementiert gelassen zu haben, wirft kein gutes Licht auf die Entscheidungsträger an der Lindach. Zumal sie sich im Frühjahr auf den Deal eingelassen hatten, dass Hübbe nur dann um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sein Nachfolger zur Saison 2016/17 tatsächlich Eisenhardt heißt.

Dessen Problem ist nun außer einer ungewissen Zukunft beim TSVW, dass er diese Abmachung nicht schwarz auf weiß hat und sich nur auf mündlich getroffene Abmachungen berufen kann. Umgekehrt lassen sich die Weilheimer Funktionäre geradezu fahrlässig auf ein Spiel mit dem Feuer ein, wenn sie den willigen und motivierten Filderstädter mit Wortklaubereien vergrätzen.

Immerhin: Dass Eisenhardt und Stumpe den Worten der Abteilungsleitung nach immer noch erste Ansprechpartner in Sachen Hübbe-Nachfolge sind, könnte die Wogen glätten, bevor es zum Sturm kommt. Vorausgesetzt, unter der Limburg beweist man so viel Mut wie im Kraichgau: Bundesligist Hoffenheim hat vorgemacht, wie man einem Trainer so viel Vertrauen entgegenbringt, dass dieser bereits ein Dreivierteljahr vor Beginn der neuen Saison eine feste Jobzusage bekommt. PETER EIDEMÜLLER