Serie Als Nordischer Kombinierer hat Corona vor allem Auswirkungen auf den Trainingsalltag und die Wettkampfplanung. „Die Unklarheit darüber, was als nächstes kommt, ist wohl das größte Problem. Wirklich langfristig in die Zukunft zu planen, ist schwer“, sagt Kirchheims erfolgreichster Wintersport-Export, Jan Andersen. Durch immer neue Bestimmungen muss fast alles spontan ablaufen. Zumal der ein oder andere Konkurrent aufgrund eines Corona-Verdachts auch mal eine zweiwöchige Quarantäne durchmachen muss. „Für jeden Freiluftsportler ist das natürlich das Schlimmste“, sagt der 18-Jährige, der für SC Königsbronn startet und im Skiinternat in Furtwangen lebt, „denn die Fahrt auf dem Indoor-Rad hat leider wenig mit Langlaufen zu tun“. Eine lange Schneevorbereitung in Skandinavien kommt für den Halb-Norweger - seine Mutter kommt aus der Wintersportnation - wahrscheinlich nicht in Frage. „Es sind die Tages- und Wochenendausflüge in das schneereiche Davos, die uns fit für den Winter machen sollen. Zudem können wir dank der überschaubaren Größe unserer Trainingsgruppe am Skiinternat in Furtwangen das Heimtraining fast wie gehabt weiterführen, jedoch unter Beachtung der aktuellen Auflagen versteht sich.“ Eine komplette Reiseeinschränkung würde für die meisten Nachwuchshoffnungen des Skiinternats bedeuten, auf den Schnee zuhause hoffen zu müssen, was hinsichtlich der vergangenen Winter wahrscheinlich eine zähe Angelegenheit wird. „Trotz all der Beschränkungen konnten wir im Sommer aber mehrere Wettkämpfe abhalten“, so Andersen. Bei den deutschen Meisterschaften, die unter strengen Corona-Hygienemaßnahmen und ohne Zuschauer in Oberstdorf stattfanden, hatte der Kirchheimer im Oktober den respektablen 20. Platz unter 33 Teilnehmern belegt, darunter zahlreiche Olympiasieger und Weltmeister. „Was nun aber mit Blick auf die aktuelle Situation aus den ersten Winterwettkämpfen werden soll, kann keiner sagen.“ Bis dahin heißt es im Heimtraining das Beste aus den Umständen machen und die Kurztrips in die schneereichen Gegenden optimal zu nutzen. ja
Spontanität ist das Gebot der Stunde für Kirchheims erfolgreichsten Wintersportler