Lokalsport

Sprung nach ganz oben

Lena Stäbler holt süddeutschen Titel

Lena Stäbler ist überraschend süddeutsche U 18-Meisterin im Weitsprung. Die 16-Jährige von der LG Filder knackte in Heilbronn die DM-Norm deutlich.

Sprung nach ganz oben
Sprung nach ganz oben

Heilbronn. Insgesamt gab es sechs Medaillen für den Leichtathletikkreis Esslingen sowie einen neuen Kreisrekord im Kugelstoßen durch Lea Riedel. Für den einzigen Erfolg aus lokaler Sicht sorgte Jonas Reinecke von der LG Teck, der im Diskuswerfen der männlichen U 18 mit 40,41 Metern Siebter wurde.

Einen Tag, den sie so schnell wohl nicht vergessen wird, erlebte jedoch Lena Stäbler aus Denkendorf – süddeutsche Meisterin weit über DM-Norm mit 5,99 Metern, Bronze über 200 Meter in persönlicher Bestzeit von 25,35 Sekunden, und das innerhalb von nur rund zwei Stunden. Seit Wochen springt die 16-Jährige serienweise um die 5,50 Meter, wurde Anfang Juni überraschend baden-württembergische U 20-Meisterin, einzig der „goldene Satz“ auf 5,75 Meter, der die Teilnahme an den deutschen U 18-Meisterschaften sichern würde, blieb Stäbler bisher verwehrt. Dass sie es schaffen kann, daran hat sie nie gezweifelt. Nun, wenige Tage vor Meldeschluss, ist der große Traum in Erfüllung gegangen. Gleich fünf Mal blieb sie über ihrer seitherigen Bestweite von 5,56 Metern, sprang im zweiten Versuch mit 5,75 Metern exakt die Norm. Davon beflügelt setzte sie im letzten Durchgang herausragende 5,99 Meter in die Grube. Ein Satz, der sie auf Platz sieben in der aktuellen deutschen Rangliste katapultiert. Übrigens: Die Norm für die U 18-EM liegt bei sechs Metern.

Wenn‘s läuft, dann läuft‘s – kurze Zeit später sprintete die junge Denkendorferin in 25,35 Sekunden über 200 Meter zu einer überragenden persönlichen Bestzeit. Zu Silber auf Nina Bauch (LG Augsburg) fehlten ihr nur sechs Hundertstel, auf Siegerin Lea Kahlert (USC Mainz/24,96) knapp vier Zehntel.

Über 1 500 Meter der weiblichen U 18 verbesserte BaWü-Meisterin Lea Steinbach vom ASV Aichwald ihre Bestzeit auf 4.51,91 Minuten, die damit sichere Zweite hinter Emma Planck (LG Region Karlsruhe/4.50,24) wurde. Über 1 500 Meter Hindernis wurde Steinbach in persönlicher Bestzeit Vierte in 5.18,33 Minuten.

In der gleichen Altersklasse steigerte Lea Riedel aus Wäldenbronn (LG Filder) ihre Kugelstoß-Bestleistung auf 15,71 Meter und verbesserte damit ihren eigenen Kreisrekord um satte zehn Zentimeter. Diese Leistung reichte am Ende zur sicheren Bronzemedaille hinter Amelie Döbler (LG Stadtwerke München/17,11) und Platz fünf in der aktuellen deutschen Bestenliste. Riedel, die wegen Bandscheibenprob­lemen vorerst auf ihre Spezialdisziplin Siebenkampf verzichtet, wird sich in diesem Jahr ganz auf das Kugelstoßen konzentrieren, wo die 17-Jährige mit ihrem Landestrainer Peter Salzer auf die rückenschonendere Drehstoßtechnik umstellt.

Im Hochsprung der weiblichen U 20 verpasste Sabrina Gehrung (LG Filder) mit übersprungenen 1,70 Metern als Vierte eine Medaille nur knapp. Dabei wäre Platz zwei oder drei drin gewesen, zumal die Nellingerin die Einstiegshöhe von 1,60 Meter und auch die nächsten Höhen von 1,65 und 1,70 jeweils im ersten Versuch meisterte. An ihrer Jahresbestleistung von 1,73 Metern, die für eine Medaille gereicht hätte, scheiterte Gehrung dann drei Mal. Den Wettbewerb gewann Lena Bryxi (SSV Ulm) mit 1,76 Metern. Bestwerte zur rechten Zeit lieferte Micky Corucles Schützling Raphael Müller (VfB Stuttgart) sowohl über 100 Meter (10,48 Sekunden) als auch über 200 Meter als Sieger in 20,89 Sekunden.

Für weitere Medaillen sorgten über 110 Meter Hürden der Männer Tobias Kaiser (LG Leinfelden-­Echterdingen) und David Hunger (LG Neckar-Erms-Aich). Zunächst aber sorgte der einzige Vorlauf für Läufer und Zuschauer gleichermaßen für Staunen und Entsetzen, denn es lief nicht rund zwischen den zehn Hürden. Spätestens als die Zeiten dann übermittelt wurden, die deutlich über den jeweiligen Bestleistungen der Läufer lagen, stellte man fest, dass die Hürden in unterschiedlichen beziehungsweise falschen Abständen aufgestellt waren.

Im Endlauf trafen dann die fünf Protagonisten wieder aufeinander. Für Kaiser reichte es hinter Sieger Nils Merten (LAV Stadtwerke Tübingen/14,69 Sekunden) in 15,22 Sekunden zu Platz zwei. Hunger wurde in 15,61 Sekunden Dritter.