Lokalsport

Stadtverband beschwört das „Wir-Gefühl“

Tagung Der größte Interessenverband Kirchheims setzt künftig auf gute Kommunikation.

Kirchheim. Hurra, wir leben noch: Nachdem sich der Stadtverband für Leibesübungen (SfL) seit dem unrühmlichen Aus der Kanzelwandtagung im Herbst in Agonie gewunden hatte, wähnt sich der größte Interessenverband Kirchheims übern Berg. Nach einem achtstündigen Sitzungsmarathon im Sportvereinszentrum des VfL, an dem neben 40 Vereinsfunktionären auch Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker und Bürgermeister Günter Riemer teilnahmen, wurde dem SfL offenbar wieder der Stellenwert in und um Entscheidungen im lokalen Sportgeschehen zugesprochen.

Allerdings forderten alle Tagungsteilnehmer die Disziplin ein, Themen nicht im Alleingang mit der Verwaltung abzustimmen, sondern den Stadtverband frühzeitig mit einzubinden. In der Vergangenheit war der SfL von den Vereinen oft links liegen gelassen worden. Der direkte Draht ins Rathaus erschien vielen erfolgsversprechender, um Interessen vorzubringen und Ziele zu verfolgen.

Damit dies künftig nicht mehr passiert, plädierten die Tagungsteilnehmer für eine gute Kommunikation unter den Sportvereinen, der Verwaltung und den Schulen.

Kanzelwandtagung ist passé

Als Teil dieser Kommunikation dürfte eine zweitägige Klausurtagung übers Wochenende, wie sie jahrelang auf der Kanzelwandhütte in Riezlern stattgefunden hatte, allerdings der Vergangenheit angehören. „Die ganz großen Themen sind abgearbeitet“, betonte Angelika Matt-Heidecker, die sich stattdessen für eine jährliche Sporttagung aussprach. Diese soll allerdings - wie nun erstmals geschehen - nur einen Tag dauern.tb

Verstaubte Kriterien sollen überarbeitet werden

Sporthallen sind in Kirchheim Mangelware, Belegungszeiten heiß umkämpft. Der Stadtverband will mit einem neuen Programm die Verwaltung der Hallenplätze effektiver und transparenter machen. Gleichzeitig sollen die Kriterien zur Hallenbelegung, die der SfL selbst als verstaubt bezeichnet, überarbeitet und nach zeitgemäßen Gesichtspunkten neu gestaltet werden.

Neuen Themen der Sportentwicklungsplanung will sich der SfL ebenfalls stellen. Sport und Bewegung als Mittel der Gesundheitsförderung, Inklusion, Integration, Digitalisierung; eSports und eGaming sowie die Kooperationen und Fusion von Sportvereinen wurden als Aufgaben der Zukunft ausgemacht. Von der Professionalisierung und Kommerzialisierung der Vereine ganz zu schweigen.tb