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Start verschoben

Schlechtes Wetter verzögert Eröffnung des Kirchheimer Bikeparks erneut

Ärger mit Behörden, interner Streit und jetzt auch noch das Wetter. Der Kirchheimer Bikepark muss mit immer neuen Widerständen kämpfen.

Die Bagger haben ihren Job im Bikepark erledigt, jetzt sind Vereinshelfer gefragt.Foto: Carsten Riedl
Die Bagger haben ihren Job im Bikepark erledigt, jetzt sind Vereinshelfer gefragt.Foto: Carsten Riedl

Kirchheim. Was haben der Berliner Großflughafen und eine Ansammlung von Erdhügeln hinterm Kirchheimer Schlossgymnasium gemein? Der Ton in offiziellen Verlautbarungen zu beidem ähnelt sich. „Ich werde keinen Eröffnungstermin mehr nennen“, sagt Albert Bosler zu dem, was seit zwei Jahren als künftiger Kirchheimer Bikepark beworben wird. Der Vorsitzende des Vereins Radsport Kirchheim (RSK) ist vorsichtig geworden. Im Frühjahr 2015, so der Plan beim ersten Spatenstich im November vor zwei Jahren, hätte der Startschuss fallen sollen. Die Erdbewegungen auf dem 80 Ar großen Gelände der Stadt in der Jesinger Halde – für Profis ein Klacks. Das Kirchheimer Erdbauunternehmen Feess, das den Verein bereitwillig unterstützt, stellte Fachwissen und schweres Gerät zur Verfügung. Die Pläne nahmen der Verein und seine Mitstreiter selbst in die Hand.

Doch dann geriet das Projekt unerwartet ins Stocken. Ärger mit dem Landratsamt wegen versäumter Fristen für fällige Bodenproben, schließlich die interne Zerreißprobe wegen des sportlichen Konzepts. Unterm Strich standen die Arbeiten für mehr als ein halbes Jahr still. Die Stadt war bemüht, im Disput zwischen den zerstrittenen Parteien zu schlichten. Die Spaltung in traditionelle Vereinssportler und freigeistige Spaßbiker war aber nicht mehr abzuwenden. Inzwischen hat die nicht organisierte Seite, die maßgeblich am Entwurf des Ur-Konzeptes beteiligt war, die Brocken hingeschmissen.

Im Mai dieses Jahres hätte es mit der Eröffnung trotzdem klappen sollen. Und jetzt das: Regen, immer wieder Regen. An Erdarbeiten war wochenlang nicht zu denken. Stattdessen hieß es, Sickerlöcher graben, damit sich das Gelände nicht in eine Flusslandschaft verwandelt. „Zwei bis drei Monate“, sagt Bauunternehmer Benjamin Feess, „hat uns das schlechte Wetter gekostet.“

Immerhin: An den Profis liegt es inzwischen nicht mehr. Die Bauarbeiten sind fertig, der Zaun steht. Das Finish ist nun Aufgabe des Vereins. Betonsand einbringen aufs Gelände, das Four-Crossern, BMX-Piloten und ganz normalen Mountainbikern künftig als Trainingsparcours und Wettkampfstätte dienen soll. „Wir bräuchten eine Woche trockenes Wetter“, fleht Albert Bosler. „Dann wäre das Ganze an drei Wochenenden fertig.“

Einziger Trost: Bei dem miesen Wetter verspürt ohnehin kaum jemand Lust aufs Biken, selbst wenn der Terminplan gehalten hätte. Knapp sechs Wochen noch sind es bis zum Beginn der Sommerferien. Dann scheint vielleicht auch wieder die Sonne. Und in Berlin hebt noch immer keiner ab.