Lokalsport

Steimle bei Flandernrundfahrt: „Wäre mehr drin gewesen“

Radsport Jannik Steimle verpasst nach sturzbedingten Defekten eine Top-20-Platzierung bei der Flandernrundfahrt. Von Peter Eidemüller

Alles gegeben: Jannik Steimle. Foto: sprintcycling

Oudenaarde. Hätte, hätte, Fahrradkette – im Fall von Jannik Steimle und seinem Auftritt bei der Flandernrundfahrt allerdings eher Fahrradspeiche: In aussichtsreicher Position im Kampf um eine Top-20-Platzierung gelegen, wurde der Weilheimer Radprofi vom schweizer Team Q36.5 nach einem Sturz, bei dem ihm ein Kontrahent sechs Speichen und die Felge demoliert hatte, zurückgeworfen und musste über knapp 30 Kilometer die entstandene Lücke wieder zufahren. „Da hat es mich dann irgendwann komplett aufgestellt, weil ich mein Finale quasi schon zu früh fahren musste“, berichtete der 27-Jährige von seiner kraftraubenden Aufholjagd, die ihn ein besseres Resultat als Platz 34 kostete. „Ich bin trotzdem mega zufrieden, schließlich ist das eines der härtesten Rennen der Saison“, so Steimle über den 270-Kilometer-Kraftakt mit seinen sieben Kopfsteinpflaster-Passagen und 18 so genannten Hellingen, den giftigen Kurzanstiegen mit bis zu 22 Prozent Steigung.

An einem der berüchtigsten, dem Koppenberg, hatte sich der niederländische Topstar Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) 45 Kilometer vor dem Ziel in Oudenaarde bei nasskalten Bedingungen eindrucksvoll von seinen Verfolgern abgesetzt und den Vorsprung bis ins Ziel, das er nach 6.05,17 Stunden erreichte souverän verteidigt. Steimle kam 4,29 Minuten später ins Ziel und war als 34. drittbester Deutscher hinter dem drittplatzierten Nils Politt (UAE-Emirates/+1,02 Minuten) und Max Walscheid (Team Jayco-AlUla/+2,41) auf Platz 20. Bester Fahrer aus Steimles Team Q36.5 wurde der Pole Kamil Malecki, der mit 2,02 Minuten Rückstand auf van der Poel auf Platz 14 landete. „Ich freue mich natürlich sehr für ihn“, so Steimle, „aber das hätte ohne den Sturz auch ich sein können. Von den Beinen her wäre das auf jeden Fall drin gewesen.“

Weiter geht es für Steimle am kommenden Sonntag mit dem dritten Monument der Saison bei Paris-Roubaix. „Ich werde die Woche über nochmal hart trainieren, um das Frühjahr gut zu Ende zu bringen.“