Lokalsport

Steimles Soloritt im Schlossrennen

Radsport Der Weilheimer führt in Hohenheim das Feld lange an und muss sich erst am Schluss­anstieg geschlagen geben.

Sein Kampfgeist wurde mit Platz zwei belohnt: Jannik Steimle.Foto: Mirko Lehnen
Sein Kampfgeist wurde mit Platz zwei belohnt: Jannik Steimle.Foto: Mirko Lehnen

Stuttgart. Jannik Steimle hat beim 21. Hohenheimer Schlossrennen ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Der 21-jährige Weilheimer vom österreichischen Rennstall Felbermayr Simplon Wels wurde beim Stuttgarter Traditionsrennen überraschend Zweiter hinter dem Allgäuer Jonas Schmeiser (RSC Kempten). „Von der Leistungsdichte war das vielleicht das beste Rennen, das wir je hatten“, meinte Organisator Folker Baur vom TV Plieningen. Am Start waren etab­lierte Profis wie Björn Thurau (Team Kuwait-Cartucho), Vorjahressieger Andreas Schillinger oder der amtierende deutsche Bergmeister Mario Vogt. Umso überraschender, dass mit dem 29-jährigen Jonas Schmeiser aus Oberstaufen und Jannik Steimle zwei Fahrer ganz oben auf dem Podium standen, die an diesem Tag nur wenige auf der Rechnung hatten.

Den größten Respekt auf dem hügeligen Rundkurs ums Hohenheimer Schloss, auf dem 53 Runden zu absolvieren waren, verdiente sich allerdings Jannik Steimle. Während der spätere Sieger Jonas Schmeiser mit acht Kollegen des RSC Kempten eine gut funktionierende Mannschaft um sich hatte, setzte der Jungprofi aus Weilheim als Einzelkämpfer nach 15 Runden die erste Attacke. Steimles Antritt am Berg konnte keiner folgen. Nachdem er eine Runde Vorsprung herausgefahren hatte, folgte ein langer Soloritt über zehn Runden. Erst in der Schlussphase des Rennens gelang es Schmeiser und dem Spanier Edu Prades (Caja Rural), aufzuschließen.

Die endgültige Entscheidung fiel am letzten Anstieg vor der Zielgeraden zugunsten des Mannes aus dem Allgäu. Jannik Steimle hatte nach 90 Kilometern im Ziel dennoch nichts zu meckern: „Als Einzelstarter bin ich mit Platz zwei in diesem starken Feld heute mehr als zufrieden“, meinte der 21-Jährige.Bernd Köble