Serie Exakt zwei Trainingseinheiten waren Dieter Hiller vor dem Inkrafttreten des Lockdowns im Amateursport vergönnt. Der neue Coach des Fußball-Bezirksligisten TSV Jesingen, der zuvor erfolgreich die SGEH trainiert hatte, war erst am 26. Oktober der Mannschaft und dem Trainerstab in den Lehenäckern vorgestellt worden. Die zwei Einheiten reichten dem Trainer-Urgestein jedoch schon, um ein Lob an sein neues Team zu vergeben: „Alle haben super trainiert und sich voll reingehängt.“ Auch das Umfeld gefällt Dieter Hiller: „Alles sehr familiär hier.“ Da passt auch ins Bild, dass sein Vorgänger Danell Stumpe am ersten Trainingsabend auf der Matte stand und seinem Nachfolger viel Glück für den Rest der Runde wünschte. Für die Zeit ohne Mannschaftstraining hat Dieter Hiller für alle Akteure kurzfristig ein vornehmlich läuferisches Trainingsprogramm mit vorgegebenen Distanzen und Zeiten quasi als Hausaufgabe aufgegeben: „Spätestens nach dem ersten Mannschaftstraining weiß ich dann genau, wer wie gut trainiert hat und wo wir als Team stehen“, so der Coach weiter. Eine vage Hoffnung auf ein etwas abwechslungsreicheres Individualtraining haben die Verantwortlichen der „Gerstenklopfer“ dabei noch nicht aufgegeben. Offenbar beschäftigt man sich in den Lehenäckern mit einer Idee für ein unter Auflagen stattfindendes Alternativtraining in einem hiesigen Sportstudio. „Sollte das klappen, könnte ich auch mit nur einem Lauftraining pro Woche leben“, verrät der Coach augenzwinkernd. Ansonsten kann es der 61-Jährige, der bei Daimler in Stuttgart-Untertürkheim arbeitet, kaum erwarten, wieder auf beziehungsweise neben dem Spielfeld zu stehen. Dass in diesem Jahr noch Punktspiele stattfinden, glaubt der Wendlinger aber nicht. Er wäre in diesem Fall dafür, die Winterpause zu verkürzen und mit der Vorbereitung früher zu starten als geplant. Um seine eigene Fitness macht sich Dieter Hiller übrigens keine Sorgen. „Ich habe keine Angst vor der vor mir liegenden Mammutaufgabe“, gibt sich der Wendlinger optimistisch. Persönlich hält sich der bekennende Fan von Schalke 04 („ein Malocher-Verein nach meinem Geschmack“) auf dem heimischen Spinning Bike fit: „Das ist in meinem Alter angenehmer als joggen“, lacht er. Helge Waider
Strampeln auf dem Spinning Bike ist angenehmer als Lauftraining