Roth. Aufgeteilt auf 17 Startgruppen wurden alle fünf Minuten 200 der insgesamt 3 409 Athleten auf die Reise geschickt. Die Profis und die Athleten der schnellsten Altersklassen zuerst, die Langsamsten zum Schluss. Für Waldemar Suchanek begann der längste Tag des Jahres um halb acht Uhr morgens. Bewusst wählte er mit einer schwachen Anmeldezeit einen hinteren Startplatz, um dann das Feld von hinten aufrollen zu können – psychologisch ein wichtiger Faktor, vor allem auf der 42 Kilometer langen Marathonstrecke, auf der es erfahrungsgemäß immer besser ist, andere Teilnehmer überholen zu können als selbst überholt zu werden.
Bereits auf der 3,8 Kilometer langen Schwimmstrecke war dieser taktische Vorteil spürbar. Im erlaubten Wasserschatten der Vorderleute konnte sich Waldemar Suchanek im Main-Donau-Kanal förmlich ansaugen und war als guter Schwimmer ständig am Überholen. Nach überraschend schnellen 1.02,40 Stunden verließ er das 23 Grad warme Wasser und tauschte die Badekappe gegen den Fahrradhelm.
Die 180 Kilometer auf dem Rennrad ging er behutsam an und nahm beim immer stärker werdenden Westwind auch mal einen Gang raus. Mit einer Zeit von 5.33,33 Stunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 33 km/h wechselte er auf die dritte Disziplin.
Die Körner, die er sich beim Radfahren aufgespart hatte, konnte er auf den abschließenden 42 Kilometern gut gebrauchen, denn bei 30 Grad im Schatten herrschten nicht gerade optimale Laufbedingungen. Mit einem Lauftempo von konstant sechs Minuten pro Kilometer überholte er noch zahlreiche Triathleten und beendete nach 4.03,18 Stunden den Marathon.
Suchaneks Endzeit, einschließlich achtminütiger Umziehzeit, reichte für den 599. Gesamtplatz und den siebten Platz in der Altersklasse 55 bei den gleichzeitig stattfindenden deutschen Meisterschaften.ws