Lokalsport

Tag der Reaktivierten

Premiere der SGOH, Traumstart der SGEH, Trainerintermezzo beim SVN, turbulenter Einstand des VfL: Der Auftakt im lokalen Fußball hatte es in sich.

Kirchheim. Bilderbuchwetter auf den Fußballplätzen der Region, einige Kicker erlebten dabei besonders sonnige Stunden – allen vorneweg jene der Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler/Hochwang. Jene Skeptiker, die nach dem Weggang von Trainer Georgios Karatailidis zum Ligakonkurrenten TSV Neckartailfingen (startete gestern mit einem 3:0-Knaller gegen den FC Frickenhausen) dem Bezirksligisten eine schwierige Saison prophezeit hatten, wurden zumindest aktuell eines Besseren belehrt.

Das Team des Neu-Trainers Dieter Hiller steckte im Hardtwaldstadion gegen den vermeintlichen Titelanwärter FC Donzdorf das frühe 0:1 durch Alexander Simperl (8.) weg, nach der Pause überrannten die hoch motivierten Gastgeber ihren Gegner förmlich. Marco Parrotta (2), Marc Kevin Theimer (per Foulelfmeter) und Florian Lenuzza sorgten für das 4:1-Endresultat. „Wir profitieren extrem davon, dass wir viele Spieler flexibel einsetzen können“, konstatierte ein hoch zufriedener SGEH-Kapitän Marc Weger, „so konnten wir auch gegen Donzdorf auf die jeweilige Spielsituation gut reagieren.“ Letztendlich habe man die favorisierten Donzdorfer sogar „im Griff gehabt“.

Noch turbulenter ging es beim Bezirksliga-Comeback des VfL Kirchheim gegen den FV Neuhausen (Spielszene mit Patrick Deuschle/Foto: Markus Brändli) an der Jesinger Allee zu. „In der Anfangsphase waren wir gedanklich noch in der Kreisliga A“, stellte VfL-Spielertrainer Markus Schweizer kritisch fest, doch nach dem 0:2-Rückstand habe die Mannschaft „große Moral gezeigt“. Der kickende Coach ging dabei mit gutem Beispiel voran, läutete per Kopfballtreffer die bessere Kirchheimer Phase ein.

Die urlaubsbedingte Situation in vielen Vereinen sorgte für einige bemerkenswerte Personalien. So ist Peter Kuch für ein Trainerintermezzo zurückgekehrt. Beim 3:1-Sieg des A-Ligisten SV Nabern gegen den TSV Altdorf tummelte sich der einstige DFB-Pokalkicker Kuch (1:4-Niederlage mit dem FC Eislingen bei Alemannia Aachen im August 1978) an der Seitenlinie, assistiert von den Naberner Vereinsfunktionären Michael Dangel und Marco Hiller. Grund für die Kurzzeithilfe des Routiniers: Der neue SVN-Trainer Maurizio Mantineo kehrt erst am kommenden Samstag aus den Ferien zurück. Abteilungsleiter Dangel: „Schön, dass wir das schwere Spiel gegen Altdorf erfolgreich bestreiten konnten.“

Beim AC Catania Kirchheim stand bis zuletzt auf der Kippe, ob der Aufsteiger überhaupt elf Spieler für das Kreisliga A-Match in Dettingen zusammenbekommt. Dies klappte zwar, doch der sportliche Erfolg (1:4-Niederlage) hielt sich in Grenzen. In der Not ließen sich Maurizio Latte und Giuseppe Forzano (57) als Auswechselspieler auf den Spielberichtsbogen schreiben. Ran mussten beide allerdings nicht, weil keiner der agierenden Catania-Kicker aussfiel.

Viel wurde im Vorfeld über die vermeintliche Spielstärke der neuen SGOH in der Kreisliga B6 diskutiert. Der gestrige Punktrunde-Einstieg der Ohmdener und Holzmadener „Ersten“, die bekanntlich als SGOH II auflaufen muss, war bereits vielversprechend. Beim souveränen 8:0 in Jesingen war Trainer Jürgen Fritsch unter Handlungszwang. Kurzfristig reaktivierte der einstige Weilheimer zwei AH-Fußballer, um die urlaubsbedingten Personalnöte in Griff zu bekommen. So lief Sven Körner sogar von Beginn an auf, dessen AH-Kollege Bastian Beutel durfte als Einwechselspieler ab der 34. Minute ran. „Die Mannschaft hat es in Jesingen richtig gut gemacht, auch wenn unser Sieg etwas zu hoch ausgefallen ist“, lautete das Trainerfazit. Die SGOHI tat sich derweil erwartungsgemäß schwer. Das Team von Trainer Jan Dietl kassierte eine deftige 1:8-Klatsche beim TSV Kohlberg. „Wir haben für dieses Spiel alles reaktiviert, was möglich war“, sagte Coach Dietl mit einem Augenzwinkern. So gehörte überraschend auch Manfred Heiland zu den Comeback-Kickern. Der einstige Bezirksligakicker profitierte dabei von der spezifischen Wechselregel in der Kreisliga B. „Nach einer Verschnaufpause konnte ich Manfred nach seiner Auswechslung später wieder einwechseln“, kommentierte Dietl schmunzelnd, „er war ja auf der Bank sowieso schon wieder heiß darauf, weiterzuspielen.“