Lokalsport

Tatort Kreisliga: Krimifans kommen auf ihre Kosten

Fußball An Tabellenspitze und im Keller der Kreisliga A2 herrscht vor dem drittletzten Spieltag Hochspannung.

Kirchheim. Die Kreisliga-A-Fangemeinde kann sich das Tatort-Schauen am Sonntagabend sparen. Das Rennen im Titel und Klassenerhalt sonntagnachmittags ist besser als jeder Krimi. Übermorgen könnten die Ermittlungen bei der Suche nach Meister, Vizemeister und Absteiger entscheidend vo­rankommen.

Dass das Saisonfinale dramenfrei über die Bühne geht, davon ist nicht auszugehen. An der Spitze geht Taktvorgeber SF Dettingen zwar mit einem Vier-Punkte-Polster auf die Zielgeraden, doch ein Garant für die Meisterschaft inklusive Bezirksliga-Direktaufstieg ist dies nicht. „Ganz schwierig einzuschätzen“, ist für SFD-Abteilungsleiter Christian Renz der kommende Gegner Germania Schlaitdorf. In der Hinrunde waren die Germanen den Sportfreunden nicht ebenbürtig. Die Dettinger siegten 3:0. Tore: Tim Lämmle (2) und Andreas Schmid. „Wir müssen früh ein oder zwei Treffer erzielen, dann fällt es uns bei den Schlaitdorfern, die bereits gerettet sind und somit unbeschwert auftreten können, sicherlich leichter“, erläutert Renz.

Das Dettinger Wohl und Weh wird am Sonntag allerdings auch vom Lokalrivalen AC Catania Kirchheim mitgesteuert. Die Azzurri können sich und die Dettinger glücklich machen. Rechenbeispiel: Falls der AC den Tabellenzweiten TSV Grafenberg schlägt sowie die SFD zeitgleich in Schlaitdorf siegen, wäre dies bereits der Titelgewinn für die Sportfreunde. „Das Spiel gegen Grafenberg ist allerdings für uns in erster Linie das Finale um den Relegationsplatz“, verdeutlicht AC-Spielleiter Maurizio Latte. Per Sieg bliebe nur noch ein Zähler Rückstand auf die Grafenberger, die Türe zur Aufstiegsrelegation bliebe geöffnet. „Ich rechne damit, dass wir das Spiel machen werden“, lautet Lattes Taktikprognose. „Grafenberg wir vermutlich versuchen, mit den torgefährlichen Angreifern Sessa und Geiger zu schnellen Gegenstößen anzusetzen.“ Bange ist ihm nicht. „Die Stimmung bei uns ist sehr gut“, erklärt der Spielleiter.

Mut und gute Laune gibt’s erstaunlicherweise auch im Ligakeller - hierbei ganz besonders in Nabern. Die Wahnsinnsaufholjagd (vier Punkte in der Winterpause, aktuell deren 32) zieht in den Bann. „Nervenflattern wird es nicht geben, da bin ich mir sicher“, betont SVN-Spielleiter Axel Maier vor der Heimpartie gegen die punktgleiche SpV 05 Nürtingen. Zuversicht schöpft er nicht nur aus der Punktesammelwut des Teams, sondern zudem aus der regen Trainingsbeteiligung. „Am Dienstag waren 18 Spieler im Training, alle sind heiß auf den Saisonendspurt“, sagt Maier. Fehlen wird dem SVN übermorgen der gesperrte Tim Gall (Gelb-Rot bei der Partie in Dettingen).

Wie faszinierend der Kampf um den Ligaver­bleib diese Saison ist, zeigt die Tatsache, dass zwischen dem Tabellensiebten TSV Grötzingen (34 Zähler) und dem Tabellendrittletzten TSV Weilheim II nur drei Punkte Differenz bestehen. „Deshalb kommt unserem Spiel gegen Oberensingen ganz besondere Bedeutung zu“, erläutert Weilheims Trainer Robert Walter. Siegt der TSVW gegen die Bezirksligareserve, macht das Team einen gewaltigen Schritt Richtung Klassenerhalt, bei einer Niederlage rücken dagegen sogar die schon als verloren geglaubten Oberensinger bis auf zwei Punkte heran. Walter muss auf einige urlaubende Spieler verzichten, darunter fast die gesamte Abwehrreihe. „Ich hoffe deshalb auf Personal aus unserer U19, die am Wochenende spielfrei ist.“

Der TSV Jesingen hat ebenfalls einen problembehafteten Job zu verrichten: Der Tabellenzwölfte (32 Zähler) muss zu den punktgleichen Bempflingern. Nuancen werden wohl entscheiden - in einem von vielen Krimis am kommenden Sonntag.Reimund Elbe