Lokalsport

Teckbiker in Jubelstimmung

Mountainbike Bei den Deutschen Meisterschaften in Gedern holt Manuel Fumic seinen sechsten Titel. U23-Fahrerin Kira Böhm aus Weilheim überrascht mit der Silbermedaille bei den U23-Frauen. Von Armin Küstenbrück

Manuel Fumic und Kira Böhm hatten in Gedern Grund zum Feiern. Fotos: Armin Küstenbrück
Manuel Fumic und Kira Böhm hatten in Gedern Grund zum Feiern. Fotos: Armin Küstenbrück

Manuel Fumic ist Deutscher Meister der Mountainbiker über die olympische Dis­tanz. Was in den vergangenen Jahren eine Selbstverständlichkeit war und kaum mehr als eine Randnotiz, ist 2021 nach seinem Katastrophenjahr 2020 und den Diskussionen um die Olympia-Nominierung ein klares Statement des 39-jährigen Kirchheimers in wohl seiner letzten Saison als aktiver Sportler (siehe Interview).

Nach 1.30,05 Stunden Fahrzeit auf dem abwechslungsreichen Kurs in Gedern im hessischen Wetteraukreis konnte er sich 1,15 Minuten alleine feiern lassen, bis der 16 Jahre jüngere Zweitplatzierte Niklas Schehl (Bulls) mindestens ebenso glücklich die Ziellinie überquerte. Georg Egger (Lexware) erreichte als Dritter und 1,58 Minuten nach Fumic die Ziellinie. Auch für Egger war dieser dritte Platz nach zwei eher schwachen Jahren eine sichtliche Erleichteurng und Freude.

Für seine beiden Teamkollegen, die nach ihm auf den Plätzen vier und fünf ins Ziel kamen, galt das weniger: Luca Schwarzbauer aus Reudern und Titelverteidiger Max Brandl waren beide mit deutlichen Titelambitionen ins Rennen gegangen. ­„Lexware gegen Fumic“ hieß die Devise, und viele erwarteten, dass es der Altmeister schwer haben würde gegen die jungen Lexware-Biker. Doch am Ende kam alles anders: Luca Schwarzbauer schlitzte sich schon nach wenigen Minuten in der ersten technischen Passage den Reifen auf und verspielte damit sämtliche Siegchancen. Max Brandl hingegen kämpfte mit Rückenschmerzen und Materialproblemen. „Es ist mir gut gelungen, mich wieder neu zu motivieren“, sagte Schwarzbauer nach dem Rennen. „Nachdem ich bis auf Platz 15 zurückgefallen war, war das gar nicht so einfach. Aber ich habe wirklich hart gekämpft.“ Am Ende stand Rang fünf für ihn zu Buche.

Pech hatte auch der Weilheimer Pirmin Sigel, der sich für seine letzte Deutsche Meisterschaft in der U23-Klasse besonders viel vorgenommen hatte. Nach einem guten Start - er lag in den Top Fünf - rutschte er auf dem vom Vortag nassen Untergrund weg und schlug unsanft mit dem linken Ellbogen auf. „Die Schmerzen konnte ich ausblenden, das ging schon. Aber ich hatte keine Kraft mehr, den Lenker zu halten“, berichtete Sigel. Selbst technische Passagen versuchte er einhändig zu bewältigen. „Aber irgendwann habe ich dann eingesehen, dass es nicht mehr geht.“ Nach drei von sechs Runden musste Sigel, immer noch auf dem fünften Platz liegend, das Rennen vorzeitig beenden. Deutscher U23-Meister wurde der Friedrichshafener Titelverteidiger David List (Lexware).

In der Nachwuchsklasse der Frauen holte sich Luisa Daubermann (RDR Italia) ähnlich souverän den Titel wie Fumic bei den Männern. 4,40 Minuten betrug ihr Vorsprung auf die Weilheimerin Kira Böhm (Walcher Racing), die ein engagiertes Rennen zeigte. Nachdem ihr Daubermann enteilt war, konzentrierte sie sich darauf, Platz zwei ins Ziel zu bringen. 90 Sekunden trennten sie „auf ihrem Lieblingskurs“ von der Dritten Emma Blömeke (Conway).