Lokalsport
TG Kirchheim will endlich raus aus der roten Zone

Kreisliga A Für den Tabellenletzten soll gegen Schlaitdorf die Wende her. Der SV Nabern will ebenso eine Sieglos-Serie beenden Von Reimund Elbe

Als Okan Elmas am Montagmorgen aufstand, fühlten sich seine Beine schwer wie Blei an – tags zuvor hatte der Abteilungsleiter der TG Kirchheim erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder in der Anfangsformation eines Fußballteams gestanden – geschuldet der Personalnot. „Ich habe jeden Muskel gespürt“, blickt er schmunzelnd auf das 0:3 beim Spitzenreiter Türkspor Nürtingen zurück. Gut möglich, dass der Fußball-Boss nach der morgigen Partie gegen Germania Schlaitdorf dieses spezielle Gefühl erneut auskosten darf, denn die personelle Situation bleibe angespannt. „Mit der Willensleistung vom vergangenen Sonntag können wir trotzdem bestehen“, gibt sich der Funktionär der seit Anfang September sieglosen Turngemeinde vorsichtig optimistisch. Beim TG-Gegner herrscht nach der 0:4-Pleite gegen Großbettlingen Erklärnot. „Willenlos, der Biss fehlte“, kommentiert Germania-Sprecher Philipp Zizelmann das jüngste Geschehen.

Während Schlusslicht TG um das Verlassen der roten Zone kämpft, ist der TSV Weilheim II den Nichtabstiegsplätzen deutlich näher. Vier Zähler aus den vergangenen zwei Partien regen die Fantasie an – wie auch das 3:3 zuletzt beim FV 09 Nürtingen, dem „offenen Schlagabtausch“, wie es FV-Trainer Georgios Karatailidis formulierte. „Doch wir wissen, welcher Gegner nun anrückt“, gibt Weilheims Coach Robert Bressmer nun den Warner. Auszüge der sportlichen Visitenkarte von Türkspor Nürtingen: ungeschlagen Tabellenführer, 23 von 27 möglichen Punkten, mit 29 Treffern erfolgreichste Offensive.

Zusätzlich problematisch für die Weilheimer, dass aktuell auch im Bezirksligateam akuter Personalmangel herrscht. Mit der Folge, dass der eine oder andere wohl für das Match gegen den FC Rechberghausen abgestellt wird. Einer der Kandidaten heißt Tobias Salzer, zweifacher Torschütze beim Remis in Nürtingen. Mit Timo Bühler fehlt den Weilheimern aus beruflichen Gründen zudem ein weiterer torgefährlicher Akteur. Bei Türkspor wird übrigens für den schwer verletzten Stammkeeper Onur Cekic (wir berichteten) Emin Akdeniz im Kasten stehen.

Torwart-Trouble in Nabern
Naberns Torwart und Coach Marcel Geismann kann sich morgen derweil auf seinen Trainerjob konzentrieren. Die Gelb-Rote Karte im verlorenen Derby bei den SF Dettingen sorgte für das Kuriosum, dass Geismann nach dem Platzverweis vom direkt eingewechselten Trainerkollegen Marco Kunze im Tor abgelöst wurde. „Ich bin allerdings guter Dinge, dass Dominic Adler als Keeper bis Sonntag fit wird“, wirkt Kunze nicht gerade erpicht darauf, ohne Not weitere Stündchen im Tor zu verweilen. Adler hatte zuletzt eine Fingerblessur, trainierte jedoch am Dienstag bereits wieder mit. „Wir sollten auf jeden Fall langsam mal wieder punkten“, so Kunzes Wunsch vor der Heimpartie gegen den TSV Grötzingen.

Die Naberner, vom zwischenzeitlich ersten Tabellenplatz auf den siebten zurückgefallen, warten seit vier Spieltagen auf einen Sieg. Diaz Oelkrug (Prüfungen) wird aller Voraussicht nach fehlen. Die Grötzinger mühten sich vergangenen Sonntag zu einem 1:1 gegen Grafenberg. „Letztlich geht das Remis in Ordnung“, blickt Grötzingens Trainer Ahmet Aksu auf eine ereignisarme Begegnung zurück.

Personalnot in Dettingen
Mit einem Remis könnten sich morgen auch die SF Dettingen arrangieren. Der Job klingt auf jeden Fall anspruchsvoll. Kontrahent TSV Harthausen jagt als Ligazweiter Spitzenreiter Türkspor Nürtingen und könnte bei einer Niederlage des Primus bei gleichzeitigem Sieg gegen Dettingen punktemäßig gleichziehen. „Doch bereits jetzt liegen mir aufgrund von Erkältungen einige Absagen für das Spiel vor“, gießt Dettingens Spielertrainer Nebih Kadrija Wasser in den Wein aller Optimisten. Die personelle Situation bereite ihm Bauchschmerzen. Auf Sieg wolle er trotzdem spielen lassen. „Harthausen bleibt eine Herausforderung“, weiß der ehemalige Oberligakicker

Turngemeinde rüstet nach

Die ausgedünnte Offensive des Tabellenletzten TG Kirchheim erhält personellen Zuwachs. Angreifer Omar Sanyang wechselt vom Waldheim an die Jesinger Allee. „Omar trainiert bereits mit“, bestätigt TG-Abteilungsleiter Okan Elmas. Sanyang spielte zuletzt beim Bezirksligisten SPV 05 Nürtingen, ist ab 1. November spielberechtigt. Der Neue? Für TG-Abteilungsleiter Okan Elmas ein Altbekannter. Beide kickten einst zusammen beim TSV Owen. rei