Shkoder. Fußballtrainer sitzen auf Feuerstühlen, in Albanien ganz besonders. Kurz nach Jahresbeginn war Thomas Brdaric (47) noch zum „Trainer des Jahres“ gekürt worden, nachdem er den Verein Vllaznia Shkoder mit dem Pokalsieg 2021 und der Vizemeisterschaft aus einem Dornröschenschlaf geweckt und erstmals in den Europacup geführt hatte.
Anfang dieser Woche saß der gebürtige Neuffener und ehemalige Oberligakicker des VfL Kirchheim plötzlich auf der Straße. Gefeuert nach einem 1:2 gegen Spitzenreiter KF Tirana und Tabellenplatz vier. Es war erst die zweite Niederlage im 15. Punktspiel, die den Traditionsklub aus dem Norden die Titelchance kostete. Als Halbfinalist kann Shkoder aber noch den albanischen Cup gewinnen.
Brdaric, achtfacher deutscher Nationalspieler, war von dem Rauswurf nach 77 Pflichtspielen mit einem Punkteschnitt von 1,79 total überrascht: „Es gibt im Fußball Entscheidungen, die man nicht immer nachvollziehen kann. Ich muss das jetzt erst mal verarbeiten.“ Sagte es und kehrte nach 19 Monaten neuer Erfahrung im Land der Skipetaren zur Familie ins Rheinland zurück. ks