Lokalsport

Titelträume treiben TSVW noch nicht um

Fußball TSV Weilheim startet morgen gegen Bad Boll in die restliche Rückrunde der Landesliga. Vertrag mit Eisenhardt und Stumpe bereits verlängert. Von Peter Eidemüller

Den Ball vor Augen, den Titel im Sinn? André Kriks (li.) und die TSVW-Kicker haben vor Beginn der Restrückrunde gute Karten im M
Den Ball vor Augen, den Titel im Sinn? André Kriks (li.) und die TSVW-Kicker haben vor Beginn der Restrückrunde gute Karten im Meisterschaftsrennen. Foto: Markus Brändli

Sektdusche, Kabinenfest, Halligalli? Pläne für den Pfingstsamstag hat Chris Eisenhardt nicht. Noch nicht. Wenn am 3. Juni gegen 17.15 Uhr auf dem Rasen des Lindachstadions die Weilheimer Saison Geschichte sein wird, könnte die Erfolgsgeschichte des 33-Jährigen als Fußballtrainer gerade erst so richtig beginnen - Meistermacher Eisenhardt? „Klar wäre es ein Traum, in die Verbandsliga aufzusteigen, aber momentan gehe ich nicht davon aus“, legt der Übungsleiter des Landesligazweiten vor Beginn der Restrückrunde den Fokus aufs Hier und Jetzt.

Dabei wäre Träumen aus TSVW-Sicht nicht nur vor dem Hintergrund der bisherigen Ausbeute (17 Spiele, elf Siege, vier Remis) erlaubt. Auch die Vorbereitung auf die verbleibenden 15 Saisonpartien hat Lust auf mehr gemacht. Vier Testspielerfolge mit zu weiten Teilen überzeugenden Leistungen lassen auch den sonst eher reserviert daherkommenden Eisenhardt frohlocken. „Die Ergebnisse der Vorbereitung unterstreichen die Art, wie wir Fußball spielen wollen“, wirbt der oberligaerfahrene Filderstädter für ballbesitzorientiertes Spiel, bei dem alle möglichst permanent in Bewegung sein sollen.

Der bisherige Erfolg gibt ihm und seinem Co-Trainer Danell Stumpe nicht nur recht, sondern findet auch das Wohlwollen des Vereins. Entgegen früherer Jahre haben die TSVW-Verantwortlichen mit ihrem Trainer-Duo bereits vorzeitig bis Juni 2018 verlängert. „Damit können beide nun in aller Ruhe arbeiten“, betont Sportchef Günther Friess. Gespräche mit den aktuellen Kaderkräften laufen bereits, laut Eisenhardt haben 80 Prozent der Spieler bereits ihr Bleiben signalisiert. Kontakt zu aufstrebenden Nachwuchskickern aus der Region bestehe ebenfalls.

Ob potenzielle Neuzugänge dabei mit einem potenziellen Verbandsligisten verhandeln, dürfte sich bis Ende März grob abzeichnen. Bis dahin wird der TSVW gegen die beiden ärgsten Titelkonkurrenten aus Heiningen (11. März) und Dorfmerkingen (25. März) angetreten sein. Auch wenn er nicht direkt sechs Punkte fordert, macht Eisenhardt deutlich, dass verlieren für ihn keine Option ist - nicht nur in diesen Spielen. „Wir wollen uns tabellarisch nicht mehr verschlechtern“, betont er.

Erste Hürde auf diesem Weg wird dabei am Freitag (Anstoß: 19.30 Uhr) der TSV Bad Boll sein. Dessen Trainer beklagt ob personeller Ausfälle eine weitaus holprigere Vorbereitung als sein Weilheimer Pendant. „Wir waren phasenweise nur zehn, elf Leute im Training und bei den Spielen“, stöhnt Benjamin Geiger, der bei einem Testkick gar selbst das Tor hüten musste. Das einzige Mal komplett waren die Kurörtler beim finalen Test vergangenes Wochenende gegen Staffelnachbar SV Fellbach (2:2). Nichtsdestotrotz rechnet sich Geiger übermorgen auf dem Weilheimer Kunstrasen wenig aus. Zumal der TSVW seit elf Spielen ungeschlagenen ist und die letzten sieben Partien allesamt gewonnen hat. „Gegen Weilheim wird es für uns nicht reichen“, glaubt Geiger.

Ob ehrliche Einschätzung oder uferloses Understatement hinter dieser Aussage steckt, spielt für die Weilheimer keine Rolle. „Uns muss bewusst werden, dass jeder Gegner gegen uns gewinnen will“, sagt Chris Eisenhardt, der vor diesem Hintergrund auch den Nachbarn aus Boll nicht auf die leichte Schulter nimmt. „Wenn wir erfolgreich sein wollen, muss unsere Leistung annähernd perfekt sein.“

Verzichten muss er dabei auf Abwehrrecke Christoph Bauer, den eine Adduktorenzerrung noch mindestens bis zum Spiel in Heiningen außer Gefecht setzt.