Lokalsport

Totgesagte leben länger

Basketball Durch einen unerwarteten Sieg in Trier wahren die Knights die Chance auf die Play-offs: Am Samstag gibt‘s gegen Baunach den Showdown in eigener Halle.

Charles Barton gelangen wichtige Zähler und kluge Anspiele in den Schlussminuten.Foto: Tanja Spindler
Charles Barton gelangen wichtige Zähler und kluge Anspiele in den Schlussminuten.Foto: Tanja Spindler

Durch einen 82:75-Auswärtserfolg in Trier haben sich die Kirchheim Knights im Kampf um die Play-offs in der Zweiten Basketball-Bundesliga zurückgemeldet. Da alle direkten Konkurrenten ihre Spiele verloren geben mussten, haben die Kirchheimer Korbjäger am letzten Spieltag weiterhin die Möglichkeit, sich für die Play-offs zu qualifizieren.

„Wir sind sehr stolz dar- auf, dass wir dieses Spiel heute gewonnen haben. Jetzt haben wir ein richtiges Finale und hoffen auf Ehingen“, sagte der Knights-Trainer Anton Mirolybovnach Spielende. Da die Teams aus Chemnitz und Hanau keine weiteren Punkte holen konnten, erwartet die Fans von gleich vier Teams am kommenden Wochenende ein wahrer Showdown. In Kirchheim treffen die Baunach Young Pikes auf die Ritter, während in Ehingen die Hanau White Wings zu Gast sind. Baunach und Ehingen kämpfen beide noch gegen den Abstieg, während die Kirchheimer und Hanauer in die Play-offs möchten. Die Liga blickt also gen Süden, und die Ritter hoffen auf die Unterstützung ihrer Fans. „Was gibt es Besseres als ein Finale zum Saisonschluss? Ich hoffe, die Halle wird bis auf den letzten Platz gefüllt sein, um uns ordentlich zu pushen. Wir wollen in die Play-offs und Baunach besiegen. Erst müssen wir unsere Hausaufgaben erledigen, und dann schauen wir, was Ehingen gemacht hat“, hofft Sieggarant Corban Collins. Spielbeginn ist am Samstag um 19.30 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte.

Völlig andere Körpersprache

Im Vergleich zum letzten Spiel in Hagen setzten sich die Teckstädter gegen die favorisierten Gladiators diesmal mit unbedingtem Siegeswillen durch. Sechs Spiele in Serie hatten die Trierer zuletzt gewonnen und ligaweit mit ihrer Heimstärke für Schlagzeilen gesorgt. Voller Selbstbewusstsein erwischten sie dann auch den besseren Start. Ein Dunk von Justin Alston zu Beginn sorgte für Stimmung in der Trierer Arena. Die Gladiators setzten zudem den Rittern mit ihrer engen Defensive zu, doch die Schwaben hielten dagegen. Dominanz war auf keiner Seite zu spüren. Deshalb versuchten es beide Mannschaften häufig mit Distanzwürfen - durchaus mit Erfolg. Mit 21:18 nach zehn Minuten und 24:22 im zweiten Viertel ging es beim Zwischenstand von 45:40 in die Kabinen. Das Kirchheimer Hauptproblem zu diesem Zeitpunkt: die Defensive. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Punkte zugelassen, aber dafür in der Offensive die freien Würfe häufig verwandelt“, so das Fazit der ersten Halbzeit von Kirchheims Trainer Anton Mirolybov.

Neu eingestellt starteten die Teckstädter ins dritte Viertel, allerdings wieder mit besserem Start für die Hausherren. Erst ein Dreier von Elijah Allen beendete die Druckphase der Trierer, und die Knights holten nun zum Gegenschlag aus. Fünf Punkte durch Corban Collins, weitere Dreier von Tim Koch und Allen sowie eine ungemein aggressive Defensive sorgten für die erste Kirchheimer Führung des Abends. Mit einer knappen 60:56-Führung für die Ritter ging es in den Schlussabschnitt, erneut mit stabiler Verteidigung, und Collins sorgte per Dreier für weitere Zähler. „Ab Mitte des dritten Viertels haben wir einen Gang zugelegt und uns die Kontrolle über das Spiel erkämpft. Das war entscheidend für den Spielausgang“, erklärte Mirolybov nach Spielende. Die Trierer kämpften sich jedoch zurück. Ein 8:0-Lauf sorgte erneut für einen Führungswechsel (67:65). Noch knapp vier Minuten auf der Uhr - die Zeit für Charles Barton. Kirchheims Point Guard erhöhte das Tempo, sorgte für wichtige Zähler und kluge Anspiele. Die Teckstädter fanden somit nochmals einen Weg, das Spiel zu kontrollieren und gingen nach fünf Punkten in Serie von Barton mit 77:70 in Führung: die Vorentscheidung. Trier fand nun keine geeigneten Mittel mehr, die Kirchheimer Defensive zu überwinden und den Rückstand aufzuholen. cs