Lokalsport

Trainerpreis für Reiner Braun

Auszeichnung Der Landessportverband ehrt den langjährigen Basketballfunktionär aus Weilheim für sein Lebenswerk. Von Uli Tangl

Reiner Braun. Archivfoto: TSV Weilheim

Weilheim. Große Ehre für den in Kirchheim aufgewachsenen Weilheimer Reiner Braun: Der langjährige Basketball-Landestrainer wird am heutigen Dienstag vom Landessportverband Baden Württemberg im Porsche-Museum in Stuttgart vor 180 geladenen Gästen von Kultusministerin Theresa Schopper mit dem Trainerpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Erst im vergangenen Jahr hatte Braun (66) seine über 40-jährige Karriere als Trainer und Sportdirektor beendet und war ins Ehrenamt gewechselt: Er wird den Basketball-Verband Baden-Württemberg in Zukunft als Vizepräsident Leistungssport/Bildung unterstützen.

Es war 1969, als Brauns Mutter die Weichen stellte. „Sie hat mir schlicht verboten, zum Fußball zu gehen“ erinnert er sich. Da nur 300 Meter vom Haus am Milcherberg die VfL-Basketballer gerade am Aufstieg in die Oberliga Süd, damals die zweithöchste Spielklasse in Deutschland, bastelten, war für den Allround-Ballspieler der Weg vorgegeben. „VfL-Legenden wie Hans-Jürgen Bräutigam, Peter Kudzius und Volker Oesterle haben mir den Teamsport nahegebracht. Das tolle Gemeinschaftsgefühl, das sie uns Anfängern vermittelten, hat mich sofort begeistert.” Es folgten tolle Jahre in der Konrad-Widerholt-Halle, unter anderem mit Bob Pipkin, der Basketball-Virus war unheilbar eingepflanzt – wie bei vielen damals.

Doch Braun machte mehr daraus. Seit 1982 verschrieb er sich dem Trainerberuf, stieg schnell vom Bezirks- und Regional- zum Landestrainer auf, als Nachfolger des legendären Kurt Siebenhaar, den Braun bis heute als “großen Mentor” bezeichnet. In den Jahrzehnten danach war der Erfolg sein ständiger Begleiter. In der Bundesliga in Ulm 88/89, Zweitliga-Aufstiegsrunde mit dem VfL Kirchheim 1987, zehn deutsche Meisterschaften mit den BBW-Auswahlen, zweimal Deutscher JBBL-Meister mit Urspring, 20 deutsche Endspiele. Dazu noch die Entwicklung zahlreicher Nationalspieler, worunter die bekanntesten sicher Pascal Roller, Lucca Staiger, Paul Zipser oder Weltmeister Issac Bonga sind.

Von Ex-NBA-Profi Zipser wird am Dienstag ein Video abgespielt, auf dem er unter anderem sagt: „Du warst für mich kein normaler Nur-Trainer, deine erziehungstechnischen Maßnahmen haben dich in eine Vaterfigur geschubst, die mir und vielen anderen viel mit auf den Weg gegeben hat.“

Trotz allem, die Wurzeln bleiben: „Meine Basketball-Heimat ist und bleibt n der VfL Kirchheim. Es hat heute einen großen Wert für mich, dass ich dort Menschen in der Verantwortung sehe, die durch mich zum Basketball gekommen sind und die ich über viele Jahre als Trainer und Berater betreut habe.“